Sehr wohlhabender niederländischer Krypto-Baron (51) in Kolumbien verhaftet und auf der ganzen Welt gesucht

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Ein von den USA gesuchter niederländischer Geschäftsmann wurde am Dienstag in Kolumbien wegen Beteiligung an groß angelegtem Drogenhandel und Geldwäsche festgenommen. Es handelt sich um den 51-jährigen Taoufiq R. aus Almere. Die Justiz sieht in ihm den Anführer einer kriminellen Bande, die jedes Jahr viele Millionen Dollar mit Kryptomünzen wäscht. Der Niederländer wird demnächst an den Staat New York ausgeliefert.

Die kolumbianische Zeitung „El Colombiano“ beschreibt Taoufiq R. als „den Finanzvordenker einer internationalen Organisation“ und als „einen der meistgesuchten Kriminellen der Welt“. Die Nachricht von seiner Verhaftung wurde auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben und dominierte am Mittwoch alle kolumbianischen Zeitungen, die neben seinem vollständigen Namen auch sein Foto verbreiteten.

Mit seiner Festnahme durch die kolumbianischen Behörden auf Ersuchen der USA versetzt Kolumbien einen schweren Schlag im Kampf gegen den internationalen Drogenhandel. Der in Marokko geborene Niederländer wurde wegen seiner Verbindungen zu berüchtigten Drogenkriminellen auf drei verschiedenen Kontinenten gesucht. Laut Anklage habe R. mit seinen kriminellen Aktivitäten das Finanzsystem mehrerer Länder gefährdet. Monatelang waren ihm deshalb unter anderem die Behörden der Niederlande, der USA, Deutschlands und Australiens auf den Fersen. Die Operation wurde vom FBI und Interpol geleitet.

Zusammenarbeit mit Drogenkriminellen

R. lebte mehrere Jahre in Medellín, der zweitgrößten Stadt Kolumbiens nach Bogota. Dort präsentierte er sich als Geschäftsmann und bot ahnungslosen Großunternehmen seine Dienste an. R. trat bei mehreren Großveranstaltungen auf und wurde in der Nähe prominenter Persönlichkeiten gesehen, etwa des Besitzers eines Fleisch- und Meeresfrüchte-Großhändlers. Auf diese Weise erlangte der Niederländer nationale Bekanntheit und gewann auch das Vertrauen großer Unternehmen, mit ihm Geschäfte zu machen.

Hinter den Kulissen war R. jedoch in zwielichtige Praktiken verwickelt. Er soll heimlich mit Drogenkriminellen auf der ganzen Welt zusammenarbeiten und sogar an der Spitze eines großen kriminellen Netzwerks stehen. Nach Angaben des FBI führt diese Bande verschiedene „illegale Operationen in den Vereinigten Staaten, Europa und Australien durch und arbeitet direkt mit unabhängigen Drogenhandelsorganisationen in Kolumbien zusammen, um dieses Verbrechen weiter anzuheizen“.

Kryptowährungen werden zunehmend von Kriminellen zum Waschen illegal erlangter Gelder genutzt. © Getty Images

Millionen von Dollar verdient

Als Bandenführer war R. für die Koordinierung und Überwachung internationaler Transaktionen verantwortlich. Im Mittelpunkt stand die Geldwäsche über Krypto-Coins. Damit hätte er selbst Millionen verdient. Das Geld sei angeblich auf verschiedene Konten in den USA, Europa und Asien überwiesen worden. Der Niederländer nutzte verschiedene Unternehmen, die als Tarnung fungierten, schreibt die kolumbianische Zeitung „El Tiempo“.

R. reiste in den letzten Monaten in verschiedene Länder, um seine kriminellen Netzwerke aufrechtzuerhalten. Trotz der Ermittlungen von Interpol gelang ihm die Einreise in diese Länder. Es ist noch unklar, wie ihm das gelang. Bei verschiedenen Gefangennahmeaktionen soll er mehrfach geflohen sein. Am Dienstag gelang es der Polizei, ihm Handschellen anzulegen, dank Hinweisen von Informanten und Spuren, die R. nach früheren Fluchten hinterlassen hatte.

Kryptowährungen in der Kriminalität

Kryptowährungstransaktionen sind weitgehend anonym. Deshalb werden sie immer häufiger von Kriminellen genutzt, um illegal erlangtes Geld zu waschen und so Polizei, Steuerbehörden und Sicherheitsdiensten immer einen Schritt voraus zu sein. Im März dieses Jahres verabschiedete das Europäische Parlament die ersten europäischen Vorschriften für den Kryptomarkt. Ziel der Gesetzgebung ist es, unseriöse und kriminelle Machenschaften im Zusammenhang mit Zahlungen mit Kryptowährungen wie Bitcoins, etwa der Geldwäsche, einzudämmen.



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