SEHEN. Der Franzose Léon (9) verirrt sich in den Pyrenäen und wandert stundenlang allein umher: „Als würde ich im Kreis laufen“

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Was ein angenehmer Spaziergang hätte sein sollen, wurde für den Franzosen Léon zu einer beängstigenden Wanderung durch die Pyrenäen. Der 9-Jährige verirrte sich am Donnerstag beim Wandern in den Bergen mit seiner Familie. Allein wartete Léon stundenlang auf Hilfe. „Es schien, als würde ich nur im Kreis laufen“, sagt er in einem Interview mit dem französischen Nachrichtensender BFM TV.

Der 9-jährige Léon aus der Gemeinde Céret in der südfranzösischen Provinz Pyrénées-Orientales war am Donnerstag mit seiner Familie im Albera-Massiv, dem östlichsten Teil der Pyrenäen, unterwegs. „Einige Verwandte wollten zum Puig Neulós (der höchste Berg des Albera-Massivs, hrsg.), aber andere wollten zurückkehren, weil es zu neblig war“, sagt der Junge. Léon und sein Großvater beschlossen schließlich, zu zweit weiterzumachen.

Doch auf dem Rückweg ging es schief. „Ich wollte eine Weile laufen, aber dann konnte ich meinen Großvater nicht wiederfinden“, sagt Léon. Der Junge beschloss, den Weg selbst zu finden, doch der heftige Nebel machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Léon hat den falschen Weg eingeschlagen und sich verirrt. „Irgendwann hatte ich das Gefühl, ich würde mich nur im Kreis drehen“, sagt er.

Hubschrauber und Spürhunde

Nach einer Weile beschloss Léon, nicht weiter zu gehen und zu warten, bis jemand vorbeikam. Doch als der Junge nach zwei Stunden Wartezeit immer noch niemanden gesehen hatte und es allmählich dunkel und kälter wurde, begann er sich Sorgen zu machen.

Inzwischen hatten Léons Eltern ihn als vermisst gemeldet und es wurde ebenfalls eine Suche nach ihm eingeleitet. Zum Einsatz kamen unter anderem Hubschrauber und Spürhunde. Als Léon die Hubschrauber überfliegen sah, blies er eine Pfeife, die ihm seine Eltern gegeben hatten. Der Junge hoffte, die Aufmerksamkeit der Rettungskräfte auf sich zu ziehen, doch vergeblich.


„Er war sehr mutig“

Gegen 18 Uhr, etwa sechs Stunden nachdem Léon sich verirrt hatte, sah der Junge endlich jemanden in der Ferne. „Ich pfiff, aber ich hatte den Eindruck, dass sie mich nicht hörte, also kletterte ich die Felsen hinunter und ging zu ihr“, sagt er.

Letztendlich war es die Spanierin Conchita Steva, eine Restaurantbesitzerin aus dem Grenzdorf La Jonquera, die Léon zu Hilfe kam. Die Frau ging sofort in die Berge, als sie hörte, dass ein Kind vermisst wurde. „Er war sehr froh, dass ich ihn gefunden hatte und kam sofort auf mich zu“, sagt Conchita. „Er war sehr intelligent und mutig.“ Der kleine Léon wurde noch am selben Abend mit seiner Familie wiedervereint.



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