Nach dem Einsturz einer Wohnanlage in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille wurde am Montagabend eine sechste Leiche aus den Trümmern geborgen. Das teilte die Feuerwehr mit. Das Schicksal von zwei weiteren Bewohnern ist noch unklar.
Das vierstöckige Wohnhaus stürzte am Sonntagabend nach einer Explosion ein. Danach wütete lange Zeit ein Feuer in den Trümmern, das eine Durchsuchung zunächst unmöglich machte.
Die ersten beiden Leichen waren am Montag in der Nacht, am dritten Montagmorgen und am vierten Montagnachmittag aus den Trümmern gezogen worden. Am Montagabend wurden schließlich eine fünfte und sechste Leiche gefunden. DNA-Analysen werden durchgeführt, um die Identität der Opfer festzustellen.
Zwei weitere Personen werden vermisst. Die Feuerwehr sucht weiter in den Trümmern.
Die Ursache der Explosion ist noch unklar. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen, dass die Explosion sehr stark war. Zunächst wurde ein Gasaustritt vermutet, bestätigt wurde dies jedoch noch nicht. Nachbarn sagen, sie hätten starken Gasgeruch wahrgenommen.
Notunterkunft
Nach Angaben des französischen Senders „BFMTV“ wurden insgesamt 90 Haushalte mit insgesamt 199 Personen aus Dutzenden von nahe gelegenen Gebäuden evakuiert. Für 50 Haushalte wurden Notunterkünfte eingerichtet.
In den vergangenen 40 Jahren sind in Marseille häufiger Wohnanlagen eingestürzt. Im November 2018 stürzten zwei Gebäude ein und töteten acht Menschen. Schlechte Instandhaltung der Gebäude wäre dann die Ursache gewesen.
Am 11. Januar 1981 wurden im Stadtteil Canet 8 Menschen getötet und 16 verletzt, als ein Wohnhaus einstürzte. 1985 wurden 5 Menschen bei einer Gebäudeexplosion getötet, und am 20. Juli 1996 wurden 4 Menschen getötet und 26 bei einer Explosion in einem siebenstöckigen Gebäude in der Nähe des Hauptbahnhofs verletzt.
SEHEN. In Marseille ist ein Wohnkomplex eingestürzt
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