Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit seinem türkischen Amtskollegen und Vermittler Recep Tayyip Erdogan über die Wiederaufnahme des internationalen Getreideabkommens gesprochen, nachdem Russland Anfang dieser Woche aus dem Abkommen ausgestiegen war.
„Die Wiedereröffnung des Getreidekorridors hat absolute Priorität“, sagte Selenskyj am Freitagabend in Kiew nach einem Telefonat mit seinem türkischen Amtskollegen. „Gemeinsam müssen wir eine globale Nahrungsmittelkrise verhindern.“
Der Rückzug Russlands aus dem Abkommen hat zu einer neuen Seeblockade geführt, auch weil Moskau keine Sicherheitsgarantien mehr für Getreideschiffe bieten will, die unter russischer Kontrolle durch Teile des Schwarzen Meeres fahren.
„Durch Russland steht die Welt erneut am Rande einer Nahrungsmittelkrise. Insgesamt seien etwa 400 Millionen Menschen in afrikanischen und asiatischen Ländern von einer Hungersnot bedroht, sagte Selenskyj.
Das vor einem Jahr zwischen der Türkei und den Vereinten Nationen ausgehandelte Getreideabkommen ermöglichte trotz des Krieges den Getreideexport aus der Ukraine über das Schwarze Meer. (Belgien)