Schouten garantiert: Neue Rente darf nicht mehr als 5 Prozent niedriger sein als die alte

Schouten garantiert Neue Rente darf nicht mehr als 5 Prozent


Minister Schouten während der Konsultation zur Überprüfung des Rentensystems.Bild Bart Maat / ANP

Diese Zusage hat Ministerin Carola Schouten (ChristenUnie) für Armutspolitik, Teilhabe und Altersvorsorge am Donnerstag, dem zweiten Tag der Beratung zum Zukunftsrentengesetz (WTP), gegeben. Diese WTP regelt den Übergang in ein neues Rentensystem. Grundsätzlich gibt es Unterstützung von den Koalitionsparteien VVD, D66, CDA und CU sowie der PvdA und GroenLinks.

Arbeitnehmer, die bei einer Pensionskasse fürs Alter sparen, erhalten dort ein individuelles Konto. Die Rente ist hauptsächlich vom Anlageergebnis abhängig. Der Zinssatz, der in den letzten Jahren eine prominente Rolle bei der Berechnung der guten oder schlechten Verfassung einer Pensionskasse gespielt hat, spielt im neuen System kaum noch eine Rolle. Maßgebend ist die aktuelle Finanzlage der Fonds.

Eine Pensionskasse kann zur Dämpfung von Schwankungen eine „Solidaritätsreserve“ bilden, um zu verhindern, dass die Rente aufgrund von Fehl- oder Gutanlagen jedes Jahr sinkt oder steigt.

Im Mittelpunkt der Diskussion im Abgeordnetenhaus steht die Verteilung der derzeit rund 1.500 Milliarden Euro, die Pensionskassen verwalten. Diese werden im neuen System pro Fonds auf etwa zehn Millionen Konten von Rentnern, Arbeitern und „Schläfern“ verteilt – Arbeitnehmern, die keine Beiträge mehr zahlen, weil sie in einem anderen Sektor arbeiten. „Es ist die größte Umverteilungsaktion aller Zeiten“, argumentierte der unabhängige Abgeordnete Pieter Omtzigt.

Der Gesetzentwurf enthält zwei Schemata für die Verteilung des Geldes, aus denen die Kassen wählen können: ein Standardschema und ein spezifisches Schema. Die Standardregelung sieht bereits eine Bandbreite für maximal 5 % Gewinn bzw. 5 % Verlust der Rentenaussichten vor. Diese Bandbreite fehlt in der spezifischen Verordnung, aber Schouten wird dennoch eine in einem sogenannten Ratsbeschluss festlegen.

Drohende Rückschläge

Damit reagiert sie auf die Kritik von Omtzigt, Henk Nijboer (PvdA) und Senna Maatoug (GroenLinks). Omtzigt hat ausgerechnet, dass es möglich ist, dass für eine ältere Person, für die jetzt 100.000 Euro reserviert wurden, nur noch 81.000 Euro übrig bleiben. Bei einem 27-Jährigen könnten 10.000 Euro 4.700 Euro übrig lassen.

Laut Omtzigt sieht der Gesetzentwurf nur vor, dass die Verteilung „ausgewogen“ sein muss. Pensionskassenteilnehmer, die sich benachteiligt fühlen, haben vor Gericht keine Chance, obwohl die Justiz eine Flutwelle von Verfahren prognostiziert, wenn das Gesetz so vage bleibt. Schouten glaubt, dass er dies mit der Bandbreite von 5 Prozent überwinden kann.

Schouten will keine festen Garantien dafür geben, dass Rentner beim Wechsel auf ein individuelles Konto keine Verluste erleiden. Das sei nie versprochen worden, betont sie. Die Ministerin weist darauf hin, dass die Situation bei jeder Pensionskasse unterschiedlich sei: bei vielen jungen Menschen oder vielen älteren Menschen, bei einem großen Kassenbestand, der die Pensionsverpflichtungen reichlich abdeckt, einem hohen Deckungsgrad oder nicht, einem Deckungsgrad von 100 Prozent oder weniger .

Entschädigung über 45 Jahre

Die Differenz zwischen den Kassen gilt auch für die Entschädigung der über 45-Jährigen für die Abschaffung der sogenannten Durchschnittsprämie. Derzeit bezuschussen junge Menschen ältere Kollegen indirekt über ihre Altersvorsorge. Demnächst geht die Prämie direkt auf das Individualkonto und für Personen über 45 läuft der Zuschuss aus. Dafür müssen sie entschädigt werden.

Aber wie das geht, muss für jeden Fonds geregelt werden, auch weil die Situation dort auch von Fonds zu Fonds unterschiedlich ist. Laut Schouten ist dies Teil des „ausgewogenen“ Übergangs zum neuen System. Die Vergütung kann beispielsweise auf einmal erfolgen, aber auch über maximal zehn Jahre verteilt werden.

Mittlerweile gibt es laut Maatoug sieben Pensionskassen mit einem Deckungsgrad von 100 Prozent, wobei weder das Rentenniveau der Senioren noch die Entschädigung der über 45-Jährigen gewährleistet seien. ‚Die Basis ist gut, aber noch nicht für sieben Fonds.‘ Aber laut Schouten könnte das morgen anders sein, wenn der Deckungsgrad steigt, weil der Zinssatz steigt, oder umgekehrt. „Es hängt alles vom Zeitpunkt des Übergangs zum neuen System ab.“



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