In den USA wurde ein Polizist gefilmt, der einem 17-jährigen Jungen wiederholt ins Gesicht schlug. Die lokalen Behörden untersuchen den Sachverhalt vom 19. September in Woodland, Maryland. „So behandelt man Menschen nicht“, sagte Rechtsanwalt Lawrence Greenberg amerikanischen Medien.
Die Polizei erhielt am Montag einen Anruf wegen einer Schlägerei in einem Einkaufszentrum, bei der ein Rollstuhlfahrer mit einer Schusswaffe angezeigt wurde. Agent Dutterer findet dann den 19-jährigen Keith Leroy, der der Beschreibung entspricht. Dutterer bemerkt eine Beule in Leroys Taschen und bittet ihn, seine Hände zu zeigen. Da mischt sich der 17-Jährige ein.
Laut Polizeibericht stößt der Junge Dutterer, woraufhin er von Officer Sokoya zurückgestoßen wird. Die Bilder zeigen jedoch keinen Stoß des Teenagers, sondern dass er nahe an die Beamten herankommt. Dann bekommt er einen harten Schubs von Sokoya. Laut Polizeibericht lässt er daraufhin seinen Rucksack fallen und nimmt „Kampfstellung“ gegenüber Sokoya ein.
Sokoya versucht dann, dem Teenager Handschellen anzulegen, aber er widersetzt sich heftig. Der Beamte setzt sich schließlich auf den Jungen und fordert ihn wiederholt auf, die Hände hinter dem Rücken zu halten. Als er sich weigert, schlägt Sokoya ihm mehrmals auf den Kopf. Schließlich wird der Teenager mit Handschellen gefesselt und noch einmal am Boden bearbeitet.
Beschwerde
Die Familie des Teenagers könnte rechtliche Schritte gegen die Beamten einleiten. „Unter keinen Umständen sollte jemandem erlaubt werden, das zu tun, was dieser Beamte getan hat“, sagte Anwalt Lawrence Greenberg gegenüber WMAR-2 News. „Wenn du das Video gesehen hast, so behandelst du Menschen nicht.“ Der Anwalt sagt, der Junge sei aus der Schule gekommen und unbewaffnet gewesen. Er bestreitet, dass der Junge die Beamten angegriffen hätte. „Ich habe mir mehrere Videos angesehen und sehe zu keinem Zeitpunkt einen Angriff auf einen Agenten. Die Familie will Antworten.“
Die örtlichen Behörden werden alle Bilder und Bodycam-Videos gründlich untersuchen, antwortet Johnny Olszewski Jr. von Baltimore County. Aber David Folderauer von der Baltimore Police Union glaubt, dass seine Kollegen keine Schuld tragen. „Leider gibt es manchmal eine Rangelei, und das ist dann eine sehr gefährliche Situation. Es ist sehr schwierig, jemandem Handschellen anzulegen, der nicht gefesselt werden möchte, selbst wenn es sich um einen 17-Jährigen handelt.“
Feuerwaffe
In Harrisons Rollstuhl findet die Polizei schließlich eine nicht registrierte Schusswaffe. Er wird festgenommen und wegen mehrfacher Verstöße gegen das Waffengesetz angeklagt, einschließlich des Besitzes einer versteckten Schusswaffe als Minderjähriger.
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