„Warte eine Weile, bevor du das Auto wäschst! Saharasand auf dem Weg“, warnt am Mittwochmorgen ganz oben auf der niederländischen Wetterseite weer.nl. Und wer in den letzten Tagen die Bilder aus den Nachbarländern gesehen hat, wo schon mal der Wüstenstaub heruntergeflattert ist, der weiß, dass das vielleicht doch kein unnötiger Luxus ist.
Die Wettervorhersagen deuten darauf hin, dass am Mittwoch in den höheren Luftschichten Saharastaub über unser Land wehen wird, kleine Sandpartikel – oder genauer wegen der geringen Größe: Staub – erfasst von einem Luftstrom, der sich von Süden nach Norden bewegt. Damit es auch unsere Regionen erreicht.
Der Staub ist übrigens schon am Dienstag hier angekommen, aber die Konzentration in der Luft ist erst am Mittwoch und Donnerstag so hoch, dass wir vielleicht etwas bemerken können. Am Mittwoch zum Beispiel könnte der Sonnenuntergang plötzlich etwas röter aussehen als sonst, und die Sonne ist wahrscheinlich etwas blasser oder dunstiger als sonst.
Wenn es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zu regnen beginnt – das KNMI meldet eine Niederschlagswahrscheinlichkeit von 90 Prozent – kann der Staub, der mit diesem Regen herunterkommt, unter anderem Autos und Fenster mit braunroten Spritzern bedecken.
Niederdruckgebiet
Niederschlag mit Saharastaub ist übrigens ein Phänomen, das in den Niederlanden seit Jahrhunderten stattfindet. Die Hauptbedingung ist, dass tagelang Südwind weht. Nur dann kann der Staub von dort bis hierhin rund 2000 Kilometer überbrücken.
Diesmal passiert es, weil sich ein Tiefdruckgebiet über Spanien und Marokko mit einem Hochdruckgebiet über Südosteuropa verbunden hat. Dadurch weht ein Wind aus dem Hochdruckgebiet in das Tiefdruckgebiet. Der Südwind kann morgen sogar die Umgebung von Spitzbergen und Nova Zembla erreichen.