Die ukrainische Armee hat am von Russland besetzten Ostufer des Flusses Dnipro in der Südukraine Fortschritte gemacht, teilte der britische Geheimdienst am Samstag mit. Die Ukraine soll einen sogenannten „Brückenkopf“ erobert haben. Damit bezieht sich der Dienst auf Gebiete in der Nähe des Flusses, die bei erfolgreicher Einnahme eine Festung für einen weiteren Vormarsch sichern können.
Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums rücken ukrainische Truppen seit etwa einer Woche in Richtung Flussufer vor. Der Kampf um das Ufer wird jedoch durch die Zerstörung des nahe gelegenen Kachovka-Staudamms am 6. Juni und die anschließende Überschwemmung erschwert.
Die am Westufer des Dnipro gelegene Stadt Cherson wurde vor einigen Monaten von ukrainischen Truppen zurückerobert, große Teile der Region stehen jedoch noch immer unter russischer Kontrolle. Seit dem Dammbruch haben russische Truppen zahlreiche Angriffe auf die Stadt gestartet. Kiew und Moskau machen sich gegenseitig für den Dammbruch verantwortlich.
Die Ukraine befindet sich derzeit in einer Gegenoffensive, die jedoch schwieriger zu sein scheint als erwartet. Auch die Ukraine zögert, Siege zu veröffentlichen. Präsident Wolodymyr Selenskyj räumte letzte Woche ein, dass die Gegenoffensive „schwieriger als erhofft“ sei.
Leitartikel