Russland dreht Gashahn nach Polen zu: Gaspreis schießt in die Höhe

Russland dreht Gashahn nach Polen zu Gaspreis schiesst in die

Am Nachmittag kam der Gastransport durch Gazprom über eine der vier Pipelines zu europäischen Kunden zum Erliegen, was Polen und Europa schockierte. Am vergangenen Freitag lief das Ultimatum von Präsident Putin aus, in dem er forderte, dass Europa künftig russische Gaslieferungen in russischen Rubel bezahlen solle. Ob ein direkter Zusammenhang besteht, ist unklar.

Die polnische Regierung hat diese Zahlung wie andere europäische Länder abgelehnt und hält an den vereinbarten Zahlungen in Euro und Dollar fest. Sie hat angekündigt, heute Abend eine Erklärung abzugeben.

Große Erhöhung

Der Gasmarkt ist angespannt. Der Preis stieg kurzzeitig um 17 % auf 107 € pro Terawattstunde. Der niederländische Terminkontrakt TTF, der den europäischen Markt bestimmt, verzeichnete später eine Abschwächung, stieg aber dennoch um knapp 7 % auf 99 € je Terawattstunde.

Die Blockade durch Russland wird von der polnischen Website Onet.pl und Polsat News unter Berufung auf polnische Regierungsquellen gemeldet. Onet berichtet am Dienstag, dass die Nachricht von PGNiG, Polens größtem Gasunternehmen, bestätigt wurde.

Der polnische Gasnetzbetreiber muss sich nach Angaben des polnischen Gasnetzbetreibers auf einen Stromausfall einstellen, wenn die Versorgung für längere Zeit zum Erliegen kommt.

Sanktionen ungewiss

Wegen des blutigen Krieges in der Ukraine verhängt Europa Sanktionen gegen Russland. Die Europäische Union erwägt eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen, darunter ein Importverbot für Rohöl aus Russland. Zuvor wurde ein Importverbot für sämtliche Kohle aus Russland angekündigt.

Über die Ölsanktion ist in Brüssel noch keine vollständige Einigung erzielt worden. Ein Importverbot für Gas kann in der Europäischen Union noch nicht auf breite Unterstützung zählen. Dazu sind vor allem Länder in Osteuropa und Deutschland zu abhängig von diesem Rohstoff.

Viele EU-Mitgliedstaaten, darunter auch die Niederlande, verabschieden sich jedoch schnell von russischen Rohstoffen. Sie importieren mehr Flüssiggas (LNG) und investieren verstärkt in nachhaltigere Energiequellen aus Sonne und Wind.



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