Russland dreht Gashahn nach Polen und Bulgarien zu: Preis schießt in die Höhe

Russland dreht Gashahn nach Polen zu Gaspreis schiesst in die

Gazprom teilte Polen am frühen Abend auch mit, dass das Land kein Gas mehr erhalten werde, weil es sich weigere, seine Rechnung in Rubel zu bezahlen.

15 % des russischen Gases kommen über diese Route nach Europa. Am Nachmittag kam der Gastransport durch Gazprom über eine der vier Pipelines zu europäischen Kunden zum Erliegen, was Polen und Europa schockierte.

Der Gaspreis stieg am Dienstag im Tagesverlauf kurzzeitig um 18 Prozent auf 107 Euro pro Megawattstunde, als die Nachricht vom Shutdown kam. Der niederländische Terminkontrakt TTF, der den europäischen Markt bestimmt, verzeichnete noch knapp 7 % Zuwachs auf 99 Euro je Megawattstunde, als Gazprom kurz darauf den Hahn öffnete.

Am vergangenen Freitag lief das Ultimatum von Präsident Putin aus, in dem er forderte, dass Europa künftig russische Gaslieferungen in russischen Rubel bezahlen solle. Ob ein direkter Zusammenhang besteht, ist unklar.

Die polnische Regierung hat diese Zahlung wie andere europäische Länder abgelehnt und hält an den vereinbarten Zahlungen in Euro und Dollar fest. Die polnische Regierung hat einen langfristigen Vertrag mit Gazprom bis Ende dieses Jahres über 9,9 Milliarden Kubikmeter Gas und 63 % ihres Energiebedarfs.

Polen kündigte kürzlich an, dieses Jahr kein russisches Gas mehr zu verwenden. Dafür werden die Speicher ausreichend gefüllt und die Versorgung mit Strom sichergestellt.

Große Erhöhung

Das Land wird russische Gasimporte durch norwegisches Gas ersetzen, sobald die baltische Pipeline im Oktober fertiggestellt ist. Es verbindet die polnischen, dänischen und norwegischen Gasnetze und kann 10 Milliarden Kubikmeter pro Jahr liefern.

Die Blockade durch Russland wurde von PGNiG, Polens staatlichem Gasunternehmen, bestätigt. Vor Mittwoch werde es kein Gas aus der Jamal-Pipeline nach Polen geben, heißt es.

Sanktionen ungewiss

Europa verhängt eine Reihe gemeinsamer Sanktionen gegen Russland wegen des blutigen Krieges von Präsident Putin in der Ukraine. Die Europäische Union erwägt auch eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen, darunter ein Importverbot für sämtliches Rohöl aus Russland, eine reiche Einnahmequelle für Putin in seiner Kriegsführung. Zuvor wurde ein Importverbot für sämtliche Kohle aus Russland angekündigt.

Über die europäische Ölsanktion ist in Brüssel noch keine vollständige Einigung erzielt worden. Ein Importverbot für Gas kann in der Europäischen Union noch nicht auf breite Unterstützung zählen. Dazu sind vor allem Länder in Osteuropa und Deutschland zu abhängig von diesem Rohstoff.

Viele EU-Mitgliedstaaten, darunter auch die Niederlande, verabschieden sich jedoch schnell freiwillig von russischen Rohstoffen. Um diese Lücke zu schließen, importieren sie mehr Flüssiggas (LNG) und erhöhen ihre Investitionen in nachhaltigere Energiequellen aus Sonne und Wind.



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