Russische Truppen marschieren in Lysychank ein, bestätigt Kiew

1656836162 Russische Truppen marschieren in Lysychank ein bestaetigt Kiew.7

Russische Truppen sind in die strategisch günstig gelegene Stadt Lysychank eingedrungen. Das teilt der ukrainische Generalstab mit. „In der Region Donezk konzentrieren sich die Besatzer darauf, ihre Positionen in den Städten Lysychank und Werchnyokamjanka zu festigen“, hieß es am Sonntag. Die Ukraine hatte zuvor darauf bestanden, dass die letzte größere Stadt in der östlichen Region Luhansk noch nicht eingenommen worden sei.

Auch Sergei Gayday, der Gouverneur von Luhansk, berichtet via Telegram, dass die Russen auf dem Vormarsch seien und „im Distrikt Lysychank Fuß gefasst haben“. Ob sich auch ukrainische Soldaten in der Stadt aufhalten, ist unklar.

Die prorussischen Separatisten sagten bereits am Samstag, sie hätten Lysychank vollständig umzingelt, doch Kiew dementierte diese Berichte. Lysychank war die letzte größere Stadt unter ukrainischer Kontrolle in Luhansk nach dem Fall von Sewerodonezk.

Russische Flagge

Russische Medien zeigen Bilder von Separatisten oder russischen Truppen, die durch die Straßen von Lysychansk ziehen. Außerdem wird von russischen Quellen über Twitter ein Video verbreitet, das eine angeblich auf den Ruinen des Verwaltungszentrums der Stadt platzierte russische Flagge zeigt. Diese Informationen können nicht unabhängig überprüft werden.

Gelingt es den Separatisten, die Stadt einzunehmen, können die Russen weiter in die Donbass-Region vordringen. Weil es den Russen nicht gelang, die ukrainische Hauptstadt Kiew einzunehmen, richtet sich die Offensive nun vor allem auf diese Region. Russland hat kürzlich die Stadt Shevyerodonetsk neben Lysychansk eingenommen. Auf den Straßen wird seit Wochen heftig gekämpft.



Nach Angaben des Generalstabs rückt Russland auch auf Charkiw und Slowjansk vor, aber Angriffe auf beide Städte wurden von ukrainischen Soldaten abgewehrt.

Auch in Richtung Bachmoet, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt in der Region Donezk, wird weiter gekämpft. Die Russen versuchen auch, Spartak, einen Vorort der Stadt Donezk, zu stürmen, sagt die Ukraine.

In der Südukraine fanden schwere Luftangriffe auf Ivanivka in der Region Cherson statt, die am Samstag von ukrainischen Streitkräften zurückerobert wurde. Und auch Mykolajiw wurde von Raketen beschossen. Auch ukrainische Berichte über Angriffe können nicht unabhängig überprüft werden.

Noch im Süden berichtet der Bürgermeister von Melitopol, Ivan Fyodorov, dass einer der vier ukrainischen Militärstützpunkte von 30 Raketen getroffen wurde. Militärische Ausrüstung und mehrere Tanklager wurden getroffen, wodurch stundenlang Explosionen zu hören waren. In der Stadt soll ein russischer Zug entgleist sein, der die Russen mit Nachschub versorgen sollte. Und die Ein- und Ausgänge der Stadt seien blockiert, sagt Fjodorow.



ttn-de-3

Schreibe einen Kommentar