Der Flughafen wollte am Sonntag die Zahl der Passagiere um 5.800 reduzieren, was ihm jedoch nicht gelang. Ein Sprecher sagte, es habe am frühen Morgen lange Schlangen gegeben.
Am Samstag warnte Schiphol die Fluggesellschaften, dass strengere Maßnahmen zur Begrenzung des Passagierstroms erforderlich seien, etwa die Streichung von Flügen.
Anfang dieser Woche beschloss KLM, die einzige Fluggesellschaft zu sein, die auf die Berufung von Schiphol reagierte. Die Airline hat 47 Flüge für Samstag und Sonntag gestrichen. KLM kann Reisende relativ einfach auf andere Flüge am selben Zielort umbuchen, da die niederländische Fluggesellschaft viele Flüge von Schiphol aus durchführt. Infolgedessen hat KLM mehr Umbuchungsmöglichkeiten als Fluggesellschaften, die nur ein- oder zweimal pro Woche von Schiphol zu einem bestimmten Ziel fliegen.
Die meisten Reisenden der annullierten KLM-Flüge wurden auf einen Flug umgebucht, der einige Stunden früher oder später abflog. Die Reiseorganisationen Corendon und TUI haben am Samstag keine Flüge gestrichen, aber vier Ferienflüge von Schiphol nach Rotterdam verlegt.
Die Fluggesellschaft EasyJet hat bereits angedeutet, dass sie den Flugplan nicht ändern will, und sagt, sie befinde sich in Absprache mit dem Flughafen über andere Lösungen.
überschaubarer Samstag
Trotz des großen Andrangs blieb die Situation am Samstag auf Schiphol überschaubar. Es wurden keine Flüge gestrichen und viele Reisende trafen aufgrund der langen Wartezeiten frühzeitig am Flughafen ein. Schiphol berücksichtigt, dass es sonntags noch mehr los sein wird.
Aufgrund der Maiferien in Kombination mit akutem Personalmangel kommt es seit Tagen zu langen Warteschlangen am Flughafen. Während der Pandemie, als es fast kein Fliegen gab, hat die Luftfahrtindustrie einen großen Teil ihrer Flexarbeiter abgeschafft. Diese Leute haben jetzt eine andere Arbeit gefunden und kommen jetzt nicht mehr zurück, da die Hälfte der Niederlande wieder in den Flugurlaub will.
Ein Flughafensprecher sagt, dass Schiphol sich seit einiger Zeit voll und ganz der Rekrutierung neuer Mitarbeiter verschrieben habe, dass es jedoch aufgrund des Mangels auf dem Arbeitsmarkt nicht möglich sei, die offenen Stellen zu besetzen. ANVR-Vorsitzender Oostdam findet es schuldhaft, dass Schiphol das Personalproblem nicht rechtzeitig gelöst hat. „Wir haben schon im Januar gesehen, dass es sehr voll werden würde, denn die Buchungen für Flugreisen in den Maiferien gingen sehr schnell.“
Am größten ist der Personalmangel bei den Sicherheitskräften, die Handgepäck und Reisende kontrollieren. Dem Flughafen fehlen etwa 500 Sicherheitskräfte bei einer Belegschaft von 5.000. Auch an den Check-in-Schaltern für aufgegebenes Gepäck und Passagiere herrscht Personalmangel.