Regierungsparteien sind sich über Rentenreform uneins

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Die Spitze der Bundesregierung berät am Sonntagabend noch über die Rentenreform. Quellen sagen, dass die Positionen zwischen Liberalen und Christdemokraten auf der einen Seite und Sozialisten und Grünen auf der anderen Seite noch weit auseinander liegen.

Die Diskussionen drehen sich um vier Punkte: die Wiedereinführung eines Rentenbonus für die, die länger arbeiten, die Verringerung des Rentengefälles zwischen Männern und Frauen, die Teilzeitrente und die Bedingungen für die Mindestrente. Beim Rentenbonus sind sich die Geiger fast einig, Diskussionen über die Mindestrente und den Vorruhestand bleiben aber schwierig.

Zuletzt befasste sich das Kernkabinett am vergangenen Donnerstag mit der Akte. Seitdem hat Ministerpräsident Alexander De Croo (Open VLD) getrennte Gespräche mit den stellvertretenden Ministerpräsidenten jedes seiner Koalitionspartner geführt.

Der Premierminister legte am Sonntag einen neuen Kompromissvorschlag auf den Tisch, aber es gibt keinen Konsens über diesen Text. Die Minister, die sich am Sonntag um 13 Uhr trafen, machten gegen 19 Uhr eine Pause und nahmen dann ihre Sitzung wieder auf.

Ideologischer Widerspruch

Die Diskussion wäre ideologischer Natur. Die Linksparteien innerhalb der Vivaldi-Regierung – allen voran die Sozialisten – würden die Note von Ministerpräsident De Croo als zu liberal und nicht im Einklang mit dem Koalitionsvertrag empfinden. Für bestimmte Maßnahmen wären die Übergangsmaßnahmen zu kurz. Liberale und Christdemokraten würden auch eine Reihe von Ausnahmeregelungen in Frage stellen – etwa die im Verteidigungsministerium oder für das Fahrpersonal der NMBS. Auf der Linken ist die Begeisterung dafür gering.

Die französischsprachigen Sozialisten haben Fragen zur Arbeitsweise von Premierminister De Croo, die die Beschwerden von Sozialisten und Grünen nicht ausreichend berücksichtigt. Die PS möchte nicht, dass die Rechte von Arbeitnehmern und Rentnern beeinträchtigt werden, und nennt eine Reihe von Vorschlägen „inakzeptabel“. Die Partei von Rentenministerin Karine Lalieux stellt fest, dass die Mindestrente von 1.500 Euro (die 2024 auf 1.700 Euro steigen soll) erreicht ist und sie auch ohne Rentenreform leben kann. „Tant Piss“, wenn es nicht gelänge, mit den Liberalen eine Einigung zu erzielen, die die Rechte von Rentnern und Arbeitnehmern verbessert, tönt es da.



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