Nach dem Hinspiel, in dem dem Publikum eine echte Fußballshow geboten wurde, waren die Erwartungen am Mittwochabend groß. Könnten Real Madrid und Manchester City noch einmal auf so einen großen Pot setzen?
Die Spanier wussten, dass sie sich an die Arbeit machen und eine 3:4-Niederlage gegen England rückgängig machen mussten, aber sie strotzten vor Selbstvertrauen. Am vergangenen Sonntag wurde nach einem überwältigenden Sieg der 35. nationale Titel in der Geschichte errungen. Manchester City befindet sich noch in einem spannenden Kampf mit Liverpool um den Meistertitel in England.
Dass der Druck am Mittwochabend war, war klar. Innerhalb von zehn Minuten waren die Flammen bereits überschlagen und Luka Modric und Aymeric Laporte gerieten in einen Kampf. Beide Männer erhielten eine frühe Gelbe Karte.
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Casemiro hat gespeichert
Die erste wirkliche Großchance des Spiels hatten die Gäste. Bernardo Silva kam für Casemiro ins Spiel, aber Thibaut Courtois parierte und hielt Madrid am Leben. City bekam das Spiel immer mehr unter Kontrolle, doch das Spiel begann schleppend. Die Umkleidekabine wurde daher halbwegs ohne Tore durchsucht.
Auffällig war auch, dass Casemiro ohne gelben Aufdruck zum Tee ging. Der defensive Mittelfeldspieler der Spanier leistete sich zwei gelbkartenwürdige Fouls. Also entkam er.
Real wirft Angst ab
Real kam klar mit einem Einsatz aus der Kabine, weil es direkt nach dem Abpfiff nah am Ball war. Vinicius Junior tötete eine großartige Gelegenheit aus nächster Nähe.
Wenig später schien Luka Modric eine große Chance zu bekommen, doch der Kroate nahm den Ball falsch. City musste dann mit aller Kraft arbeiten, um den Ball für das eigene Tor wegzubekommen, was aber erfolgreich gelang.
Für Manchester City schien es bis zur 90. Minute kein Problem zu geben.
ANP/HH
Die Hausherren hatten nach der Pause das bessere Spiel und drängten die Engländer zurück. Die Formation von Pep Guardiola hatte vor allem mit Vinicius Junior alle Hände voll zu tun, doch für den Brasilianer lief es immer nicht gut.
Stadt punktet
City ließ Madrid toben und gewann nach und nach die Kontrolle über das Spiel zurück. Carlo Ancelotti wusste, dass er etwas erzwingen musste und wechselte offensiv aus. Toni Kroos wurde von Rodrygo abgelöst. Dies stellte sich später als goldener Schachzug heraus.
Eine Viertelstunde vor dem Ende verletzte Riyad Mahrez Madrid, indem er City in Führung schoss. Der Algerier zögerte keine Sekunde, machte einen harten Ausfallschritt und überholte Courtois. Die Engländer konnten das Finale riechen. Der Einsatz fiel Madrid nun sehr schwer. Am Ende des Spiels brauchte die Mannschaft zwei Tore, um die Verlängerung in die Länge zu ziehen.
Rodrygo war am Mittwochabend mit zwei Toren für Madrid entscheidend.
ANP/HH
Verrückte Schlussphase
Ancelotti reagierte sofort und holte Eduardo Camavinga für Modric und Marco Asensio für Casemiro. In der 90. Minute kehrte die Spannung nach Rodrygos Ausgleich komplett zurück.
Die Hausherren hatten sechs Minuten Zeit, um die Verlängerung hinauszuzögern, und nur zwei Minuten nach seinem ersten Tor explodierte Rodrygo Bernabeu mit dem 2:1. Madrid schien bereits tot und begraben, war aber plötzlich wieder lebendig.
Der Abend wurde für Madrid immer besser, denn fünf Minuten nach Beginn der Verlängerung erzielten die Gastgeber das 3:1. Ruben Dias schlug Benzema im Strafraum zu Boden, der Schiedsrichter zeigte entschieden auf den Punkt. Der Franzose ging selbst hinter den Ball und scheiterte nicht: 3:1. Mit seinem fünfzehnten Tor in dieser Champions-League-Saison schoss er sein Team nach einem weiteren spektakulären Stück ins Finale.
Und so trifft Real Madrid am 28. Mai im Finale in Paris auf Liverpool.