Rat ans Kabinett: Höhere Wohnsteuern für mehr Gerechtigkeit

Rat ans Kabinett Hoehere Wohnsteuern fuer mehr Gerechtigkeit

Dies schreiben Beamte unter der Leitung der AFM-Vorsitzenden Laura van Geest in einem Rat an das Kabinett zur Vermögensverteilung in den Niederlanden. Der Studie zufolge ist die Vermögensverteilung in den Niederlanden „schiefer als bisher angenommen“, und Menschen mit großem Vermögen zahlen relativ weniger Steuern. Sie geben an, dass das oberste 1 Prozent der Vermögenden im Durchschnitt weniger Steuern zahle als andere Haushalte, „weil Einkommen aus Arbeit stärker besteuert werden als Einkommen aus Vermögen“.

Eigenkapital

Die Beamten schnüren daher mehrere Maßnahmenpakete, um diese Unterschiede zu verringern. Sie werfen auch einen Blick auf ihr eigenes Zuhause. Sie schlagen vor, den Satz für den Hypothekenzinsabzug schrittweise von 37,05 auf 31 Prozent zu senken. In den vergangenen Jahren haben verschiedene Rutte-Kabinette diesen Selbstbehalt bereits deutlich gekürzt, er lag einst bei über 50 Prozent.

Die Forscher schlagen außerdem vor, den Eigenmietwert deutlich von 0,45 auf 2,45 Prozent zu erhöhen. Sie sehen auch Potenzial in einer Steuerabgabe auf den Eigenkapitalwert eines Eigenheims, wenn es verkauft wird. Die mehr als 7 Milliarden Euro, die mit all diesen Maßnahmen von Hausbesitzern eingenommen würden, werden in diesem Plan verwendet, um die Einkommensteuer für alle zu senken.

Gewinnsteuer

Der Bericht enthält eine Reihe von Maßnahmenpaketen, die die Regierung nutzen könnte. Diese betreffen beispielsweise die unterschiedliche Besteuerung von Unternehmern und Unternehmen. Etwa indem der niedrige Einkommensteuersatz und der KMU-Gewinnfreibetrag abgeschafft und die dadurch frei werdenden Gelder für niedrigere Arbeitgeberbeiträge für Unternehmen und niedrigere Einkommenssteuern für Bürger verwendet werden. Auch bei der Unternehmensnachfolge und der „Übertragung“ von Unternehmensanteilen nutzen die Beamten die Steuervorteile.

Ministerin Sigrid Kaag (Finanzen) geht noch nicht inhaltlich auf die von den Forschern präsentierten Optionen ein. Der Minister nennt den Bericht „sehr aufschlussreich“. Das Kabinett hat bereits vor kurzem erklärt, Vermögen stärker besteuern zu wollen, und im Frühjahrsmemorandum bereits Schritte in diese Richtung unternommen. Premierminister Mark Rutte sagt in seiner Pressekonferenz am Freitagnachmittag, er wolle Steueränderungen „sehr genau“ vornehmen. „Man will nicht das erste Haus, die Rente oder das KMU anfassen“, sagt er.

Das Kabinett werde am Haushaltstag nicht wirklich auf den Bericht eingehen: „Wir werden im August politisch darüber diskutieren“, sagt Kaag. „Wir müssen in Ruhe darüber reden, wie man damit umgehen kann. Dazu werde ich jetzt keine voreiligen Aussagen machen.“



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