Laut Reglement ist die Einnahme der Substanz, die zu Übelkeit, Benommenheit und Konzentrationsschwäche führen kann, kein Verstoß gegen die Dopingvorschriften. Weil es auch das erste Mal ist, dass Quintana (32) erwischt wurde, folgt keine Sperre. Der Kolumbianer kann daher am Freitag bei der Vuelta a España starten. Er kann die Disqualifikation bei der Tour noch innerhalb von zehn Tagen beim CAS-Sportgericht anfechten.
Die UCI hat beschlossen, Tramadol zu verbieten, weil es auch im Peloton zu Stürzen führen kann. Ein erster Verstoß zieht die Disqualifikation und eine Busse von 5000 Schweizer Franken (ca. 5150 Euro) nach sich. Wird ein Fahrer erneut erwischt, folgt eine Sperre von fünf Monaten. Ein Team, von dem innerhalb eines Jahres zwei Fahrer erwischt werden, wird mit 10.000 Schweizer Franken (mehr als 10.300 Euro) bestraft. Ein weiterer Verstoß im gleichen Zeitraum führt zur Suspendierung des Teams. Sie kann zwischen einem und zwölf Monaten liegen.
Fingerspitze
Die UCI hat die International Testing Agency (ITA) damit beauftragt, Tests in allen Disziplinen des Radsports durchzuführen. Sie sind relativ einfach, da eine kleine Menge Blut aus einer Fingerbeere zur Überprüfung ausreicht. 120 Kontrollen auf Tramadol wurden bei der Tour de France durchgeführt. Soweit bekannt, ist Quintana der erste Radfahrer, der für die Verwendung des verbotenen Schmerzmittels bestraft wurde.
Quintana bestreitet
Quintana bestreitet die Einnahme des verbotenen Schmerzmittels Tramadol. „Diese Ankündigung kam überraschend“, sagte er in einer Erklärung. „Mir ist die Verwendung dieser Substanz völlig unbekannt und ich bestreite, dass ich sie während meiner Karriere verwendet habe.“ Der Kolumbianer hat Anwälte zu seiner Verteidigung eingeschaltet.
Am Dienstag gab sein Team bekannt, dass der Vertrag des Kolumbianers um drei Jahre verlängert wurde. Arkéa-Samsic hat noch nicht auf die Nachricht der UCI reagiert.
Kooij verliert in Dänemark im Zeitfahren das Leadertrikot
Olav Kooij konnte sich erwartungsgemäß nur einen Tag über das hellblaue Leadertrikot bei der Dänemark-Rundfahrt freuen. Der 20-jährige Niederländer von Jumbo-Visma, der am Dienstag die erste Etappe im Massensprint gewann, verlor im Zeitfahren über 12,2 Kilometer rund um Assens den ersten Platz in der Gesamtwertung. Der Amerikaner Magnus Sheffield (Ineos Grenadiers) gewann die Etappe gegen die Uhr und übernahm das Leadertrikot von Kooij.
Einen Tag nach seinem Etappensieg in Køge startete Kooij als Nummer 1 der Gesamtwertung als Letzter im Zeitfahren. Der Sprinter aus Numansdorp gab dem 20-jährigen Sheffield, dem Gewinner des Brabantse Pijl, der den flachen Kurs in 13 Minuten und 35 Sekunden absolvierte, fast 2 Minuten.
Die Tour of Denmark besteht aus fünf Etappen und dauert bis Samstag. Am Donnerstag steht eine Fahrt über fast 240 Kilometer auf dem Programm, von Otterup nach Herning über eine unebene Strecke mit einigen Steigungen.