PvdA gewinnt Ceta-Handelsabkommen mit Kanada im Senat

PvdA gewinnt Ceta Handelsabkommen mit Kanada im Senat


PvdA-Senatoren Mei Li Vos und Ruud Koole.Bild ANP – Vincent Jannink

Ruud Koole, Mitglied der PvdA-Partei im Senat, schreibt ein de Volkskrant dass die internationale Lage entscheidend ist. „In der heutigen instabilen Welt steht die regelbasierte internationale Rechtsordnung unter Druck und auf dem europäischen Kontinent tobt ein Krieg. Daher ist es äußerst wichtig, die Beziehungen zu Kanada aufrechtzuerhalten und zu stärken, das wie unser Land ein großer Befürworter dieser internationalen Rechtsordnung ist.“

Er betont auch Deutschland, wo die Linkskoalition mit den Grünen und der SPD kürzlich beschlossen hat, Ceta zu ratifizieren. „Gemeinsam mit Ländern wie Kanada und Deutschland kann der internationale Fortschrittskampf für eine klima- und arbeitnehmerfreundliche Weltordnung mit Nachdruck geführt werden.“

Damit hat die Regierung noch grünes Licht, um den Vertrag am Dienstag beruhigt im Senat zur Abstimmung bringen zu lassen. Der Ausgang war sehr ungewiss, da das Repräsentantenhaus den Vertrag Anfang 2020 mit der kleinstmöglichen Mehrheit angenommen hat. Die PvdA stimmte dagegen, obwohl die spätere Parteichefin Lilianne Ploumen, als sie noch Handelsministerin war, den Vertrag vehement befürwortet hatte.

Im Senat hat die Koalition keine Mehrheit, also musste zumindest eine Oppositionspartei überzeugt werden. Die PvdA hat sechs Sitze, gerade genug, um dem Kabinett aus dem Feuer zu helfen. Unterlässt der Senat dies, würde der seit 2017 in der Praxis weitgehend geltende Vertrag für die gesamte EU außer Kraft gesetzt. Jetzt, wo die PvdA weg ist, ist dieses Szenario abgewendet.

Das Handelsabkommen soll den Handel zwischen Kanada und der EU erleichtern, unter anderem durch die Abschaffung von Einfuhrzöllen. Außerhalb der Koalition ist der Vertrag auf eine bunt gemischte politische Opposition gestoßen. Die SGP befürchtet vor allem die zunehmende Konkurrenz kanadischer Landwirte für niederländische Viehzüchter, während linke Parteien vor allem die weniger strengen kanadischen Umwelt- und Tierschutzvorschriften und die vermeintliche Machtzunahme multinationaler Konzerne ablehnen. PVV und Forum für Demokratie sind dagegen, weil sie der Meinung sind, dass die Niederlande mit einem solchen supranationalen Vertrag zu viel Souveränität aufgeben.

Minister Kaag, der den Vertrag damals im Repräsentantenhaus verteidigte, verstand diese ganze Kritik nicht. Sie wies unermüdlich darauf hin, dass der Vertrag seit September 2017 in Kraft ist und die Niederlande davon hauptsächlich profitiert haben. Unmittelbar im Jahr 2018 verzeichnete der Handel zwischen Kanada und der EU einen starken Anstieg.

Die PvdA-Fraktion im Senat sieht die Vorteile durchweg größer als die Nachteile. „Ceta ist ein guter Vertrag für Arbeitnehmerrechte und das Klima. Für Ceta gelten die Pariser Klimaziele. Und durch Ceta unterschreibt Kanada auch die grundlegenden Protokolle der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) für menschenwürdige Arbeitsbedingungen.“

Koole weist darauf hin, dass eine Ablehnung von Ceta bedeuten würde, dass die alten Handelsabkommen mit Kanada wieder gelten würden, in denen diese Angelegenheiten weniger gut geregelt sind. „Und dann sagen Sie als Europa Nein zu einem Land, das wie wir die internationale Rechtsordnung vorantreiben will und die Klimakrise ernst nimmt. Sie schwächen dann Europa, und genau das können wir angesichts der internationalen Beziehungen jetzt nicht haben.“



ttn-de-23

Schreibe einen Kommentar