„Putin will eine Panikreaktion in Europa auslösen“: Ist unser Land auch vom Abdrehen des Gashahns nach Bulgarien und Polen betroffen?

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Russland hat die Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien eingestellt. Das teilte der russische Energieriese Gazprom mit. Auch der polnische Gaskonzern PGNiG bestätigte, dass der Gashahn geschlossen war. Sowohl Polen als auch Bulgarien behaupten, dass Moskaus Entscheidung nicht sofort zu großen Problemen führen wird. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, Europa sei auf eine Unterbrechung der russischen Gaslieferungen „vorbereitet“. Aber was ist die Auswirkung auf unser Land? Ökonom Johan Albrecht (UGent) erklärt mehr.

Der russische Präsident Wladimir Putin sagte letzten Monat, dass Russland Zahlungen nur in Rubel für sein Gas akzeptieren werde. Nach Ansicht der Europäischen Union stellt dies jedoch einen Verstoß gegen Sanktionen dar. Bemerkenswert ist die russische Entscheidung, neben Polen auch Bulgarien zu treffen. Während Polen Russlands Forderung nach Zahlung in Rubel immer offen entgegengetreten ist, blieb Bulgarien im Konflikt außen vor. Das Land schickte auch keine Waffen oder andere militärische Hilfe in die Ukraine.

Auch unser Land wird die Folgen von Putins Drohung zu spüren bekommen, während unsere Energiepreise bereits auf einem Allzeithoch sind.

Putin will Panikreaktionen auslösen

Laut Ökonom Johan Albrecht (UGent) will Putin nun vor allem ein starkes Signal an den Rest Europas senden. „Wir dürfen unsere Unabhängigkeit von Russland nicht ignorieren, denn Russland kann der europäischen Wirtschaft schwer schaden“, sagt Albrecht. Der Ökonom betont, dass der Gaspreis auf europäischer Ebene festgelegt wird. Die derzeitige Marktunsicherheit gilt daher für ganz Europa und nicht nur für Polen und Bulgarien. Zum Beispiel ist der Gaspreis in zwei Tagen um etwa 20 Prozent gestiegen, und das für ganz Europa.

„Putin kann ganz Europa den Gashahn zudrehen, wenn er will, aber das ist kurzfristig kein Thema“, sagte Albrecht. Langfristig sei es möglich, dass auch Belgien betroffen sei, stellt der Professor klar. Sollten auch die Lieferungen nach Deutschland – das maßgeblich von russischem Gas abhängig ist – gestoppt werden, könnte dies laut Albrecht Folgen für alle anderen europäischen Länder haben.

Laut Albrecht sollten sich die Menschen zu Hause vor allem auf die langfristigen Märkte konzentrieren. „Sie reagieren viel langsamer“, sagt er. „Sollte der Gaspreis an den Kurzfristmärkten nächste Woche wieder fallen, dann ist für den Verbraucher zu Hause eigentlich nichts passiert“, erklärt Albrecht. Die Panik am Markt wird sich jedoch weiterhin auf die Preise auswirken.



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