In der irakischen Hauptstadt Bagdad und in der südirakischen Stadt Basra gingen am Sonntag mehrere Dutzend Jugendliche auf die Straße als Reaktion auf den Tod von Tiba al-Ali, einem bekannten YouTube-Star im Irak, der von ihrem Vater umgebracht wurde Ende Januar. Höchstwahrscheinlich war es ein Ehrenmord.
Al-Ali, 22, war im Irak für ihre YouTube-Videos bekannt, in denen sie über ihr Privatleben sprach. Das war gegen den Willen ihrer Familie. Berichten zufolge lebte sie in der Türkei, kehrte aber trotz Drohungen ihrer Familie in den Irak zurück.
Ihr Vater habe sie am vergangenen Dienstag in Diwanija, einer Provinz im Süden des Landes, getötet, berichtete das Innenministerium am Freitag. Der Mann selbst wäre zur Polizei gegangen und hätte den Mord gestanden. Nach Angaben der irakischen Menschenrechtsorganisation IOHR hatte sie zuvor Belästigungen durch ihren Bruder angezeigt.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert wie die Jugendlichen, die am Sonntag in Bagdad und Basra auf die Straße gingen, eine angemessene Bestrafung des Täters. Häusliche Gewalt ist im Irak jedoch keine Straftat. Der Botschafter der Europäischen Union im Irak, Ville Varjola, spricht von einem „brutalen Massaker“. „Die irakische Regierung muss die Straflosigkeit in Fällen häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt beenden“, sagt er.
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