In Vroomshoop, Overijssel, werden derzeit umfangreiche Aufräumarbeiten durchgeführt, um Asbest aus Gärten und Spielplätzen zu entfernen, nachdem dort am vergangenen Wochenende ein Möbelgeschäft niedergebrannt war. Am Montag stieg die nächste Asbestwolke auf, dieses Mal um 10.00 Uhr Aktion von Landwirten auf der A50 in der Nähe von Beekbergen.
„Es ist ein Skandal, absichtlich asbesthaltiges Material in Brand zu setzen“, sagt Lex Burdorf, Leiter der Abteilung für soziale Gesundheit bei Erasmus MC. „Diese Substanz hat in den Niederlanden zu einer so großen Krankheitslast geführt.“
Asbest besteht aus kleinen Fasern, die unbemerkt tief in die Lunge eindringen und dort Entzündungen verursachen können. Nach langer Zeit – im Durchschnitt 40 Jahre – kann sich Krebs entwickeln. Asbest ist seit 1993 verboten, aber da die Sicherheitsmaßnahmen in der Vergangenheit schlechter waren, erkranken immer noch jedes Jahr Menschen an asbestbedingten Krankheiten wie Pleurakrebs, Lungenkrebs oder pneumatischen Lungen.
Riskante Berufe wo Menschen über einen langen Zeitraum Asbest ausgesetzt waren, darunter Tischler, Mechaniker und Maschinisten. Das RIVM erwartet dass bis zum Jahr 2050 bei etwa 18.500 Menschen in den Niederlanden eine Asbesterkrankung diagnostiziert wird und sie daran sterben werden.
Für Anwohner, die in der Nähe eines Asbestbrandes wohnen, ist dies jedoch kein Grund zur großen Besorgnis. Das kurzzeitige Einatmen einiger Fasern erhöht das Krebsrisiko kaum, laut RIVM. Burdorf stimmt zu: „Langzeitbelastung, da liegt die Gefahr.“ Deshalb tragen die Leute, die Asbest beseitigen, diese ganze Schutzkleidung, sie arbeiten jeden Tag mit dem Zeug. Wenn lose Asbestfasern längere Zeit in Gärten und Spielplätzen verbleiben, besteht für die Bewohner die Gefahr einer langfristigen Belastung. Gut, dass es schnell geklärt ist. „Je weniger Asbest, desto besser.“