Der Student wurde 2016 während eines Kongresses in Barcelona Opfer des inzwischen 63-jährigen Professors aus Bilzen, doch die Fakten kamen erst zwei Jahre später offiziell ans Licht, als ein Familienmitglied an die KU Leuven ging. Die Universität war bereits kurz nach dem Vorfall über einen Mittelsmann über den Missbrauch informiert worden, konnte aber keine Sanktionen ergreifen, da der Mittelsmann keine formelle Aussage machen wollte. Die Vertrauensperson der KU Leuven versuchte über den Mittelsmann direkten Kontakt mit dem bis dahin anonymen Opfer herzustellen, das Opfer selbst tat dies jedoch erst 2018.
Die Staatsanwaltschaft riet der Universität daraufhin, nichts zu tun, was den Verdächtigen alarmieren und sowohl die gerichtlichen Ermittlungen als auch den anschließenden Prozess gefährden könnte. Als der Staatsanwalt anzeigte, dass die KU Leuven ein Verfahren einleiten könne, geschah dies auch. Anfang dieses Monats wurde der Professor endgültig verurteilt. Der Sturm, der um die Verurteilung ausbrach, führte zu viel Aufhebens im flämischen Parlament und an der KU Leuven selbst.