Polizei bittet Urlauber um Mithilfe bei der Jagd auf Flüchtlingstäter

Polizei bittet Urlauber um Mithilfe bei der Jagd auf Fluechtlingstaeter

Die Jagd nach flüchtigen Sträflingen liegt in den Händen einer Spezialeinheit der Polizei Flüchtiges aktives Suchteam Niederlande (FASTNL) der Nationalen Einheit und der Nationalen Staatsanwaltschaft der Staatsanwaltschaft. Acht „Kandidaten“ wurden für eine Kampagne an den Flughäfen Amsterdam, Rotterdam und Eindhoven ausgewählt. Es wird vermutet, dass mehrere Geflüchtete unter anderem Namen oder mit gefälschten Papieren unterwegs sind, etwa um Verwandte zu besuchen. „Es könnte sein, dass sie in diesen Monaten umziehen“, sagt Staatsanwältin Yolande Oosterhof. „Deshalb bitten wir um besondere Aufmerksamkeit an Flughäfen für diese Menschen.“

Bestrafung vermeiden

Es wird vermutet, dass sich diese Personen im Ausland verstecken und so versuchen, einer Bestrafung zu entgehen. Reisende werden im Ausland gebeten, nach den geflüchteten Kriminellen Ausschau zu halten und der Polizei ein Trinkgeld zu geben.

In allen Fällen handelt es sich um Kriminelle, die in den Niederlanden zu Freiheitsstrafen von vier Jahren wegen bewaffneten Raubüberfalls bis hin zu lebenslanger Haft wegen Mordes verurteilt wurden.

„Für Opfer und Angehörige ist es unverdaulich, dass sich diese Verbrecher in einem anderen Land verstecken. Sie wollen Gerechtigkeit“, sagt Oosterhof.

‚Unverdaulich‘

Robert Jansen, Sekretär der Nationalen Staatsanwaltschaft, führt eine Reihe von Beispielen auf. Auch Sharif Korz steht auf der nationalen Fahndungsliste, muss weitere zehn Jahre wegen Mordes absitzen, serviert aber Touristen auf einer Terrasse in einem ägyptischen Badeort einfach Kaffee. „Unverdaulich“, sagt Jansen. „Und unglaublich frustrierend.“

Giovannie Rivera ist ein weiteres Beispiel. Er war in den 1990er Jahren in einen Raubüberfall und eine Geiselnahme verwickelt, die die Opfer traumatisiert zurückließ. Darunter leiden sie bis heute. Oder Shahin Gheiybe, der gelegentlich provokative Videos aus dem Iran postet, in den Niederlanden aber wegen zweifachen Mordversuchs immer noch dreizehn Jahre im Gefängnis sitzt. FASTNL vermutet, dass er sich regelmäßig in Nachbarländern der Niederlande aufhält.

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft weiß das Spezialteam von achtzig Flüchtlingen ziemlich genau, wo sie sich aufhalten. Einer von ihnen ist ein Kindermörder in Indien.

Begrenzungszeitraum

„Es betrifft oft Länder, mit denen wir kein Abkommen haben oder wo eine andere Verjährungsfrist gilt. Indien reagiert überhaupt nicht“, seufzt Yolande Oosterhof. Sie weist auch auf eine Lücke im niederländischen Rechtssystem hin. „Richter suspendieren manchmal Verdächtige mit doppelter Staatsangehörigkeit von der Untersuchungshaft. Sie geben ihren niederländischen Pass ab, fliehen aber mit dem Pass ihres Mutterlandes. Darauf sollten Richter stärker achten“, so die Staatsanwaltschaft.

„Diese Kriminellen auf der Flucht müssen erkennen, dass unsere Suche niemals endet und dass wir nicht ruhen werden, bis sie hinter Gittern sind“, sagte Polizeikommissar Andy Kraag. „Wir tun alles Notwendige, damit sie besser Bericht erstatten. Niemand ist zu finden“, sagt Kraag, der mit seinen Teams in den vergangenen zwei Jahren mehrere Anführer der Mocro-Mafia im Ausland aufgespürt hat, darunter Ridouan Taghi und Saïd Razzouki.

„Gerechtigkeit wurde gesprochen und Gerechtigkeit muss geschehen“, sagt Andy Kraag. „Für Opfer, Angehörige, aber auch als Wiedergutmachung für die Gesellschaft.“



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