Polen will als erstes Nato-Mitglied Kampfflugzeuge an die Ukraine liefern: „Innerhalb von vier bis sechs Wochen“

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Die Verlegung polnischer Kampfjets in die Ukraine könne „innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen“ erfolgen. Das sagte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Dienstag. Damit scheint sich der Wunsch des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyj, Kampfjets aus dem Westen zu bekommen, endlich zu erfüllen.

Seit den ersten Kriegstagen in der Ukraine hat der Westen das Land sowohl finanziell als auch militärisch unterstützt, aber die Lieferung von Kampfflugzeugen ist für viele Länder eine „rote Linie“. Trotzdem setzte Selenskyj weiterhin Langstreckenraketen und Kampfjets auf seine Wunschliste. Damit hofft der Präsident, die Kontrolle über den ukrainischen Luftraum zurückzugewinnen, der derzeit fast vollständig in russischer Hand ist.

Die Nato-Mitgliedsstaaten sind seiner Bitte bisher nicht nachgekommen, unter anderem Deutschland steht fest auf der Bremse aus Angst, dass sich das Militärbündnis auf diese Weise in den Krieg einmischen würde. Polen, ebenfalls Nato-Mitglied, denkt jetzt anders. „Wir können innerhalb von vier bis sechs Wochen liefern“, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Dienstag. Das sind MiG-29, russische Kampfjets, mit denen auch ukrainische Piloten fliegen können.

Moderne Waffen sind „wesentlich“

Ukrainische Piloten werden mehr Training benötigen, um „bereit zu sein, moderne NATO-Standardflugzeuge wie F-16 zu fliegen“, sagte der polnische Präsident Andrzej Duda zuvor in einem Interview mit dem US-Sender „CNN“. Er verweist auf die amerikanischen F-16, die die Ukraine auch im Kampf gegen Russland einsetzen will. Davon wollen die USA aber nichts wissen und dazu bedarf es auch einer gemeinsamen Entscheidung aller Nato-Mitglieder. Diese Regelung gilt nicht für die MiG-29, Flugzeuge aus der Sowjetzeit.

Polen ist seit langem einer der entschiedensten Befürworter von schwereren Waffenlieferungen an die Ukraine. Duda sagte Ende Februar, moderne Waffen seien „wesentlich“, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine gegen Russland zu stärken. Auf die Frage, ob dazu auch Kampfjets gehören, antwortete er: „Bei Bedarf natürlich ja.“





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