AktualisierenPerus gestürzter Präsident Pedro Castillo hat offiziell Asyl in Mexiko beantragt. Das teilte der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard am Donnerstag mit.
SVM, RL
Neuestes Update:
02:07
Quelle:
Belgien
Castillo wurde nach seiner Amtsenthebung festgenommen. Er wird wegen Rebellion angeklagt. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag stellte er jedoch einen Asylantrag bei der mexikanischen Botschaft in Lima. Castillo glaubt, ein Opfer politischer Verfolgung zu sein.
Mexiko habe sich dann mit den peruanischen Behörden beraten, sagt Ebrard. Der mexikanische Botschafter sprach mit Castillo. Der populistische mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador sagt, Castillo sei ein Opfer der „wirtschaftlichen und politischen Elite“ Perus.
Castillo hatte am Mittwoch die Auflösung des Parlaments angekündigt, wurde aber anschließend von diesem Parlament seines Amtes enthoben. Ihm wurde vorgeworfen, einen Putsch geplant zu haben. Gegen ihn wurde bereits wegen Korruption ermittelt
Neben der vorläufigen Auflösung des Parlaments hatte Castillo auch die Einsetzung einer außerordentlichen Regierung angekündigt. Außerdem kündigte er eine Ausgangssperre an und forderte Neuwahlen.
All dies stieß jedoch sofort auf heftige und weithin unterstützte Kritik. Vizepräsidentin Dina Boluarte – inzwischen als neue Staatsoberhauptin vereidigt – sprach von einem Staatsstreich. Die Vereinigten Staaten forderten den linken Führer auf, die Arbeit des Parlaments nicht zu vereiteln.
Moralische Unfähigkeit
Das inzwischen von der Opposition dominierte Parlament wirft ihm „moralische Unfähigkeit“ zur Regierung vor. Aufgrund dieser Einschränkung in der Verfassung wurden seit 2018 bereits zwei Präsidenten entlassen.
Die Aussage wurde live im Fernsehen übertragen. 101 Abgeordnete stimmten dafür, sechs dagegen und zehn enthielten sich.
Nach Castillos Amtsenthebung wurde die derzeitige Vizepräsidentin Dina Boluarte als neue Staatsoberhauptin vereidigt. Der 60-jährige Anwalt leistete am Mittwoch im Kongress in Lima den Eid. Boluarte ist die erste weibliche Präsidentin in der Geschichte des südamerikanischen Landes.
Korruption
Seit seinem Amtsantritt vor anderthalb Jahren hatte Castillo bereits zwei Misstrauensvoten überstanden. Zuletzt geschah das im März 2022. Kurz nach Castillos Aussage leitete die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Rebellion ein, das in Peru mit Haftstrafen von 10 bis 20 Jahren geahndet wird. Gegen Castillo laufen außerdem sechs weitere Ermittlungen wegen Korruption und Einflussnahme. Auch seine Familienangehörigen und das politische Gefolge werden ins Visier genommen.
Der ehemalige Lehrer übernahm unerwartet die Macht von der traditionellen politischen Elite des südamerikanischen Landes. Seine Popularität brach jedoch aufgrund von Korruptionsvorwürfen und steigenden Kraftstoff- und Lebensmittelpreisen ein.
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