Mit „neun aus drei“ ist die Auswahl von Jamilon Mülders Gruppensieger, was ein direktes Ticket in die K.o.-Phase bedeutet. Deutschland, das das enttäuschende Irland mit 3:0 besiegte, beendet die Gruppe als Zweiter und muss noch am „Crossover“ arbeiten.
Sechs Tage lang muss Orange im Wagener-Stadion erneut nicht tätig werden. Dann kann eine weitere Konfrontation mit Chile auf uns warten. Die Nummer drei von Pool A muss sich am Samstag in einer Zwischenrunde der Nummer zwei von Pool D stellen, das könnte durchaus Belgien sein, das vom niederländischen Trainer Raoul Ehren angeführt wird.
Große Damen
Die Eröffnung des Spiels war für den Weltmeister und fand im Einklang zwischen den beiden „Grand Ladies“ des niederländischen Eishockeys statt. Lidewij Welten befreite sich geschickt nach eineinhalb Minuten im Kreis und legte Eva de Goede auf. Er blieb ruhig, schob den Ball an Keeperin Claudia Schuler vorbei, sah Fernanda Villagran aber auf der Linie retten.
Die Orange bekam im ersten Viertel zwei Eckbälle. Der erste wurde von Yibbi Jansen mit Kometengeschwindigkeit knapp überrollt, der zweite Versuch gelang Frédérique Matla. Der Spieler von Den Bosch brachte Villagran so in Bedrängnis, dass der Ball am langen Pfosten frei lag. Welten war da wie die Hühner zum Anzapfen. Dass sie das mit der runden Seite tat, entging allen und allem, auch dem einen Meter entfernt stehenden japanischen Schiedsrichter Jamada.
Chilenischer Unglaube
Xan de Waard hatte es ein paar Mal mit ihren Anstürmen auf der Hüfte und startete Matla mit einem schönen Flankenball. Die Tormaschine von Huizen zögerte keinen Moment und schoss mit der Rückhand ganz hart an die Latte. Pech für die Niederlande.
Yibbi Jansen aus den Niederlanden schreit vor Freude, wenn sie getroffen hat.
René Bouwman.
Das 2:0 schien in der dritten Strafecke anzukommen, doch stattdessen wurde es 1:1. Matlas Wette wurde wegen gefährlichem Spiel abgebrochen, woraufhin Chile blitzschnell konterte, Sanne Koolen den Ball ungeschickt auf ihren Schläger bekam und Francisca Tala das Tor ihres Lebens erzielte. Ungläubig fielen sich Dutzende chilenische Fans auf der vollen Tribüne in die Arme.
Salvador retten
Matla hätte die Niederlande mit einem Vorsprung ruhen lassen können. Doch als sie nach einem schönen Dribbling den Stock schon im Nacken hatte, mischte sich Laurien Leurink unnötig in den Angriff ein und Matla klatschte den Ball. Arbeite also in der zweiten Hälfte am Shop für Orange.
Maria Verschoor hätte der Heimmannschaft im dritten Viertel fast einen großartigen Neustart beschert, aber ihr Torschuss verfehlte nur knapp die Kraft, Natalia Salvador, eine „frische“ Torhüterin, bei einem Pass von De Waard auszutricksen. Nicht viel später wurde Salvador auf einen Pass von Leurink auf Matla aufmerksam, aus dem die Orange deutlich mehr hätte machen müssen. Ein Schuss von Matla aus der Wende explodierte auf Salvadors Körperschutz.
Meisterhafte Rückhand
Drei Minuten vor Schluss im dritten Viertel ging die niederländische Nationalmannschaft erneut in Führung. Es gab zwei Ecken in Folge, beide Male traf Jansen. Der erste ging mit einem Stock am Tor vorbei, der zweite ging schmerzhaft langsam über Salvadors Stock über die Torlinie. Die Führung war angesichts der Überlegenheit der Damen in Orange und der einzigen Chance der Südamerikanerinnen hochverdient.
Wie schon gegen Deutschland konnten die Niederlande in der Schlussphase noch einen Gang höher schalten und das führte zur Entscheidung. Leurink überquerte die „rechte“ Abwehrlinie, zog den Ball zurück, der über einen chilenischen Stock bei De Goede landete. Sie traf den Ball mit der Rückhand und schaute ins rechte obere Eck: 3:1. Was für ein Welttor.