Orange B-Team in sensationeller Schlussphase gegen Wales in der Nations League

Orange B Team in sensationeller Schlussphase gegen Wales in der Nations


Van Gaal hatte im Vergleich zum Sieg über Belgien eine komplett neue Mannschaft zusammengestellt. Es war das erste Mal seit September 2010, als unter Bert van Marwijk ein Orange-Team so vollständig in die Mischmasche geworfen wurde.

Van Gaal deutete im Vorfeld an, dass er aufgrund des dichten Terminkalenders von vier Spielen innerhalb von elf Tagen am Ende der Saison nicht anders könne. „Die UEFA sagt uns, dass wir in elf Tagen vier Spiele spielen sollen. Ich habe mehrmals gesagt, dass ich das lächerlich finde. Damit hat es zu tun.“

Der walisische Verteidiger Rhys Norrington-Davies (R) versucht es mit dem Kopf.

Der walisische Verteidiger Rhys Norrington-Davies (R) versucht es mit dem Kopf.

Zwei Debütanten traten in der Aufstellung der niederländischen Nationalmannschaft auf: PSV-Spieler Jordan Teze und FC Bologna-Spieler Jerdy Schouten. Teze war der 101. PSV-Spieler bei Orange, womit der Klub aus Eindhoven nach Ajax (129 Länderspiele) und Feyenoord (107 Länderspiele) der drittgrößte Ausrüster von Orange ist. In Abwesenheit von Virgil van Dijk und Georginio Wijnaldum war Stefan de Vrij in Cardiff Kapitän, während das Tor diesmal von Mark Fleks verteidigt wurde.

Die Außenverteidigerpositionen wurden von Hans Hateboer und Tyrell Malacia besetzt. Matthijs de Ligt bildete zusammen mit Teze und De Vrij die Dreier-Abwehr. Im Mittelfeld bildete Teun Koopmeiners mit Debütant Schouten ein Paar, während vorne Cody Gakpo, Noa Lang und Wout Weghorst Grundplätze reserviert waren.

Der Bundestrainer wollte vom Konzept der B-Wahl nichts wissen und verwies darauf, dass der Stützpunkt gegen Wales in der vergangenen Woche in Trainingsspielen gegen den Stammstützpunkt Orange gewonnen hatte. Das gab ihm die Zuversicht, dass auch in dieser Zusammensetzung ein gutes Länderspiel gewonnen werden kann.

Matthijs de Ligt (rechts) kämpft mit Connor Roberts um den Ball.

Matthijs de Ligt (rechts) kämpft mit Connor Roberts um den Ball.

Natürlich spielte auch eine Rolle, dass Wales nicht mit der stärksten Elf antrat. Nur vier Stammspieler der walisischen Mannschaft, die am vergangenen Sonntag gegen die Ukraine eine WM-Qualifikation sicherte, sind nun zum Anpfiff zurückgekehrt. In Cardiff nahm unter anderem Starspieler Gareth Bale auf der Bank Platz.

Van Gaals Selbstvertrauen wurde in der ersten Halbzeit nicht gerecht. Es sah langweilig und unbequem aus, was Orange-B in Cardiff zeigte. Der Aufbau verlief reibungslos. Die Kreativität von Spielern wie Frenkie de Jong und Steven Berghuis wurde schmerzlich vermisst. Als rechtsfüßiger Verteidiger links zentral in der Dreierkette kämpfte Matthijs de Ligt mit dem Passspiel. Debütant Jordan Teze hatte einen unglücklichen Start. Der PSV-Spieler erhielt bereits nach drei Minuten die Gelbe Karte, als er Daniel James einen soliden Block setzte. Er stellte einen zweifelhaften Rekord auf. Teze ging als Orange-Debütant mit der schnellsten Gelben Karte in die Bücher ein. Bisher hatte Orlando Trustfull diese zweifelhafte Ehre.

Die Niederländer gerieten in der salzlosen ersten Halbzeit kaum in Gefahr, während Wales bemerkenswert oft die Initiative ergriff und auch per Kopfball und Freistoß auf das Orange-Tor feuerte. Nach einem guten Abfangen von Teun Koopmeiners kam der Spieler von Atalanta Bergamo zu einer Chance, doch seine Wette ging zu Bruch. PSV-Spieler Cody Gakpo unterschrieb für den gefährlichsten Orange-Moment der ersten Halbzeit. Kurz vor der Pause sah er nach einer guten Einzelaktion, wie der Ball knapp am Körper eines Walisers vorbeiging.

In der zweiten Halbzeit gelang es den Orangen, das Spiel etwas besser in den Griff zu bekommen und schnell stand es 0:1 für das Team von Bundestrainer Louis van Gaal. Koopmeiners war es, der den walisischen Schlussmann Adam Davies – er hatte seinen Kollegen Danny Ward zur Halbzeit eingewechselt – mit einem Flachrutscher chancenlos ließ. Die Vorlage kam von Debütant Schouten. Für Koopmeiners bedeutete es sein erstes Länderspieltor in seinem siebten Länderspiel.

Bundestrainer Louis van Gaal mit Co-Trainer Edgar Davids.

Bundestrainer Louis van Gaal mit Co-Trainer Edgar Davids.

Nach diesem Tor passierte in Cardiff nicht viel, wo Wales aus offensiver Sicht keine Faust machen konnte. Van Gaal brachte mit Steven Bergwijn und Frenkie de Jong auch zwei frische Kräfte ins Team. Gakpo und Schouten mussten ihnen weichen. In der Schlussphase musste de Ligt noch verletzungsbedingt ausgewechselt werden, sodass Bruno Martins Indi nach fünfjähriger Abwesenheit in Orange in die Nationalmannschaft zurückkehrte. Das 35. Länderspiel für den AZ-Verteidiger.

Der Trainer der walisischen Nationalmannschaft, Rob Page, brachte für die letzten fünfzehn Minuten den Blickfang Gareth Bale, sehr zur Begeisterung der heimischen Fans. In der Nachspielzeit stand es 1:1. Als Hateboer von Norrington-Davies in die Luft geklopft wurde, sorgte Weghorst am Ende aber mit dem späten Siegtor dafür, dass Van Gaal in Cardiff noch jubeln konnte.



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