Orange B spielt ein monströses Match, gewinnt aber im letzten Moment gegen Wales

Orange B spielt ein monstroeses Match gewinnt aber im letzten


Wout Weghorst jubelt nach dem Siegtor in der Nachspielzeit.Bild AFP

Es war eine lange Session mit einem spektakulären Ende, Wales – Niederlande, ein Spiel, bei dem man sich fragt: Warum? Warum so? Warum jetzt? Elf weitere Fußballer traten am Mittwoch im windigen Wales an, im Vergleich zum vergangenen Freitag in Brüssel gegen Belgien (1:4). Das Fazit ist eindeutig: Ein Team ist nicht das andere.

Besonders spannend war die Nachspielzeit. Zunächst durch den Kopfball von Norrington-Davies (1:1), der in der Luft gegen Hans Hateboer gewann. Dann das fantastische Dribbling des eingewechselten Frenkie de Jong, die Blüte auf der öden Ebene, sein Pass auf Tyrell Malacia, die Hereingabe von Feyenoord und der Kopfball des ansonsten unsichtbaren Wout Weghorst zum 1:2.

Aber das Match war nicht gerade einfach. Die perfekte Technik, manchmal recht einfach, ist bei Profis wie Jordan Teze und Hans Hateboer keine Selbstverständlichkeit. Sogar der gefeierte Cody Gakpo, dem möglicherweise ein Transfer in Höhe von mehreren Millionen Dollar bevorsteht, hatte in entscheidenden Momenten Mühe, den Ball zu kontrollieren.

Kreativität und Initiative sind für einen Spitzenfußballer ebenfalls keine logischen Eigenschaften, insbesondere in einem Land, in dem das Passen zur Kunstform erhoben wurde und Dribblings oder unerwartete Aktionen immer seltener werden. Daher die Bedeutung von Spielern wie Memphis Depay, Frenkie de Jong und Steven Bergwijn.

Spieler für die WM testen

War es eine Art Täuschung, diese Aktion von Bundestrainer Louis van Gaal, die gesamte Mannschaft auszuwechseln? Nun nein, das auch nicht. Die Nations League ist ein verherrlichtes Übungsturnier und Van Gaal will viele Spieler für die WM in Katar einschätzen und muss sich vor Überlastung hüten.

In Cardiff, wo walisische Fans sich an die Qualifikation für die Weltmeisterschaft erinnerten, war diese Situation genau umgekehrt. Es war, als würde man in einem mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant einen Eintopf aus einem Plastikbehälter serviert bekommen. Nicht, dass ein Eintopf etwas auszusetzen hätte, im Gegenteil, aber nach dem Hauptgericht vom Freitag waren die Erwartungen höher als das Servieren eines Tellers, bei dem nur eine Vertiefung für die Soße für etwas Fantasie sorgt.

So entstand ein Spiel ohne Seele, ohne irgendetwas Aufregendes, das Fans dazu verleitet, sich ein Spiel anzusehen und sich den Künsten hinzugeben, die sie selbst beherrschen wollten. Elf Spieler waren gespannt darauf, den strengen Vorgaben des Bundestrainers gerecht zu werden. Nur: es hat nicht funktioniert, oder zumindest wenig, abgesehen vom Ergebnis.

Auch Wales lud nicht zum Fußballspielen ein, denn Nationaltrainer Rob Page senkte sein Team weit nach hinten, um die Räume klein zu halten. Dann kommt es auf ein präzises Spiel an, und das war beim Orange nicht möglich. Wales war übrigens auch eine andere Mannschaft, mit sieben anderen Fußballern im Stützpunkt als am Sonntag.

Teze und Schouten debütierten

Im Kader der Orangen standen zwei Debütanten, von denen Verteidiger Jordan Teze nach drei Minuten die Gelbe Karte erhielt. Er flirtete mit Rot und schien von Anspannung überwältigt zu sein. Mit Kapitän Stefan de Vrij und Matthijs de Ligt bildete er die drei Innenverteidiger. Nicht, dass de Ligt als linker der drei Innenverteidiger sehr schlecht gespielt hätte, aber das Drehen auf das rechte Bein hört jedes Mal auf. Torhüter Mark Fleks wirkte unsicher, mit hohen Bällen und einmal mit einem Freistoß.

Im Mittelfeld fehlte es an Tiefe und Kreativität, obwohl der andere Debütant, Jerdy Schouten, ziemlich solide im Passspiel war und kurz vor der Halbzeit einen schönen, geblockten Schuss erzielte. Kurz nach der Pause passte Schouten auf Koopmeiners, der diagonal mit rechts zu seinem ersten Tor als Nationalspieler traf. Van Gaal hatte ihn am Dienstag als Beispiel für jemanden erwähnt, der in seinem Verein hervorragende Leistungen erbringt und mit den Orangen unterdurchschnittlich bleibt.

Noa Lang, der Prahler mit Prahlerei, forderte so manchen Ball, was auf jeden Fall Erwartungshaltungen aufkommen ließ, obwohl er sich nicht groß vorbereitete. Wout Weghorst spielte den großen Stürmer, der in der Nationalmannschaft bis auf seinen Schlussakkord verloren wirkte. Cody Gakpo war mit seinen Annahmen unglücklich, obwohl er kurz vor der Pause beinahe ein Tor erzielt hätte.

Nach dem 0:1 bestand Wales darauf und Van Gaal griff ein, indem er Frenkie de Jong und Steven Bergwijn vom A-Team für Schouten und Gakpo holte. In Wales trat Held Gareth Bale zur Begeisterung des Publikums dennoch an. Alles in allem war es nicht viel, obwohl Van Gaal Lektionen lernen wird. Zudem gewannen die Orangen auch ihr zweites Auswärtsspiel und haben den ersten Tabellenplatz vorerst fest im Griff, wobei Heimspiele gegen Polen (Samstag) und Wales (Dienstag) auf dem Programm stehen.



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