Im Zentrum von Helsinki gibt es ein Wohnhaus und ein Restaurant, das nur wenige kennen.
Restaurant Suomalainen Klubi
Es gibt ein Restaurant in Helsinki, von dem nur wenige Menschen wissen, dass es existiert.
Für viele ist unklar, worum es in dem Restaurant geht oder ob das gesamte Gebäude besichtigt werden kann. In der Öffentlichkeit hieß es, Frauen hätten dort nichts zu suchen.
– Dieser Ort gilt als mystischer Geheimbund alter Männer, sagt der Besitzer und Küchenchef des Restaurants Helsingin Suomalainen Klub Sami Hiltunen.
Eeva Paljakka
Obwohl der Verein selbst vorerst keine weiblichen Mitglieder aufnimmt, gilt diese Regelung nicht für das Restaurant.
Im August dieses Jahres begann Hiltunen als Unternehmer des Restaurants Helsingin Suomalaisen Klubi und stellte zu seiner Freude fest, dass das Restaurant viele weibliche Kunden hat.
Aber niemand von der Straße kommt zufällig in den Klub, obwohl das Restaurant im Zentrum von Helsinki liegt. Dafür sorgt die Lage im Hinterhof von Annas Haus und im fünften Stock. Trotzdem empfiehlt Hiltunen, zumindest zur Weihnachtszeit einen Tisch zu reservieren, denn auch zur Mittagszeit kann es voll werden.
Die ältesten Kunden sind seit den 1960er Jahren Gäste des Clubs. Die meisten Kunden sind Gruppen, die den Club regelmäßig besuchen.
Eeva Paljakka
Da sich Hiltusens Restaurant im finnischen Club von Helsinki befindet, ist der rote Faden des Restaurants natürlich die Finnizität.
– Die Förderung der finnischen Ess- und Restaurantkultur ist für uns eine Ehrensache. „Unsere Speisekarte bietet immer die besten Stücke jeder Saison, traditionelle Köstlichkeiten und klassische Gerichte der finnischen Restaurantkultur“, beschreibt Hiltunen.
Seiner Meinung nach ist jetzt die beste Zeit für einen Koch, wenn es frisches Wild und Fisch gibt. Auf der Speisekarte des Clubs stehen unter anderem Hirsche, Elche und Enten.
– Der Verein hat seine eigenen Dinge, die nicht angetastet werden dürfen, sagt Hiltunen.
Die Auswahl muss traditionelle warme Brote, Lachssuppe, Vorschmack, Hecht nach Mannerheimer Art, Pfeffersteak und Garnelenbrot umfassen. Und vor allem und auf jeden Fall lässäse.
– Der Name ist irreführend, denn bei guter Zubereitung enthält das Essen überhaupt kein Fett.
Laut Hiltunen wird eine erfolgreiche Läski-Sauce aus Schweinefleisch hergestellt, das Geschmack hat. Die Fleischscheiben werden richtig gebräunt, aber der Koch muss darauf achten, dass sie nicht zu stark braten.
Finnischer Club von Helsinki
Hiltunen hat festgestellt, dass das Klubi neben der Speisekarte auch in einer anderen Hinsicht ein seltenes Restaurant ist. Im Club passt zum Mittagessen auch hochprozentiger Alkohol.
– Marskis Ryüppy ist das beliebteste Píkkunäkäräinen.
So wird zur Weihnachtszeit ein traditionelles Weihnachtsessen serviert. Es umfasst unter anderem mehrere Heringe, Lachse, Hechtflundern, Kisten, Schinken, Karelisches Steak und Salate.
Eeva Paljakka
Sie können das Restaurant und den Club nicht in beliebiger Kleidung betreten.
Von den Gästen wird erwartet, dass sie sich in „Business-Casual“-Kleidung an die Etikette des Clubs halten. Für Männer umfasst es ein Hemd mit Kragen und eine Jacke. Der Verein sagt, dass die Vereinsmeister bei Bedarf kleine Jäckchen ausleihen werden. Edlere Kleidung ist natürlich erlaubt.
Kommen wir zum Schluss noch einmal auf die Frauenfrage zurück. Bei der letzten Abstimmung der Mitglieder zum Thema Frauen hätten sich laut Vereinsangaben 70 Prozent für die Aufnahme von Frauen in die Vereinsarbeit ausgesprochen. Doch das Vereinsrecht ist streng, um durchzukommen, braucht der Antrag eine Zustimmung von 75 Prozent. Die Zeit dafür werde kommen, glaubt der Verband.
Welcher finnische Verein?
Der Suomalainen Klubi in Helsinki ist ein Kulturclub, in dem sich Mitglieder unterschiedlichen Alters treffen, die sich für die ideologische Grundlage des Finnentums einsetzen.
Der Club ist eine Diskussionsgemeinschaft von allgemeinem Interesse.
Das Durchschnittsalter der Clubmitglieder liegt bei etwa 60 Jahren.
Der Club wurde 1876 gegründet. Die Gründungsmitglieder waren Fennomen, meist Meister und Anwälte.
Zur Zeit der Vereinsgründung kam es zu Sprachstreitigkeiten. Auf der einen Seite standen die Svekomanen und auf der anderen Seite die Fennomans, die die schwedischsprachige Zivilisation finnisch machen wollten.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts brauchten pro-finnische Menschen aus verschiedenen Parlamenten einen gemeinsamen Treffpunkt, und so wurde der finnische Club zu einem parlamentarischen Club, in dem die Linien der pro-finnischen Gruppe über Parlamentsgrenzen hinweg vereinbart wurden.