Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in Kiew gemeinsam mit Landsleuten des Endes des Zweiten Weltkriegs gedacht. Er verglich den Kampf gegen den Nationalsozialismus mit dem aktuellen Kampf gegen Russland. Er benutzte das Wort „Ruschismus“, ein Begriff, der von einigen Politikern und Wissenschaftlern verwendet wird, um ein zeitgenössisches russisches Äquivalent des Faschismus zu beschreiben. Das stimmt, denke ich Zelenskydenn wie die Nazis strebt der Kreml „Unterwerfung und Zerstörung an“.
Er kündigte auch an, dass der 8. Mai fortan in „Tag des Gedenkens und des Sieges über den Nationalsozialismus“ umbenannt werde. Bisher wurde er wie in Russland und anderen ehemaligen Sowjetstaaten immer am 9. Mai gefeiert. Aufgrund der Zeitverschiebung trat dort die Kapitulation Nazideutschlands an einem anderen Datum in Kraft. „Wir geben unserem Staat eine ehrliche Geschichte zurück, ohne ideologische Einflüsse“, begründete er die Entscheidung.
Am 9. Mai will er mit dem Rest des Kontinents den Europatag feiern. Am 9. Mai 1950 wurde die Schuman-Erklärung abgegeben, aus der die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), die Vorläuferin der Europäischen Union (EU), hervorging. Selenskyj hofft auf einen baldigen EU-Beitritt. Die Ukraine führe den Krieg gegen Russland nicht allein, sondern gemeinsam mit dem „freien Europa“.
Brüssel gab heute bekannt, dass die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, Selenskyj am 9. Mai in Kiew besuchen wird. Der Besuch bekräftige die „unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine“, sagte ein Sprecher der Kommission.
Abel Bormans