Nordkorea feuert ballistische Rakete in Richtung Japanisches Meer: „Ernsthafte Provokation“, sagt Seoul

Das südkoreanische Militär berichtet, dass die Rakete eine Strecke von 600 Kilometern zurückgelegt und eine Höhe von 60 Kilometern erreicht habe. Seoul spricht von einer „ernsthaften Provokation“ Nordkoreas und sagt, es kooperiere mit US-Streitkräften. Nach Angaben der japanischen Küstenwache landete das Projektil im Meer, außerhalb der sogenannten japanischen Wirtschaftszone.

Die Spannungen in der Region nahmen in diesem Jahr zu, nachdem Pjöngjang eine Rekordzahl von Waffentests mit Raketen durchgeführt hatte, die Atomsprengköpfe tragen können. Das nordkoreanische Parlament hat kürzlich ein neues Gesetz zur Atompolitik verabschiedet. Das Gesetz besagt nicht nur, dass Atomwaffen bei einem Angriff feindlicher Mächte eingesetzt werden können, sondern auch bei einem unmittelbar bevorstehenden Angriff auf die Führung des Landes.

Der Start der nicht identifizierten Rakete durch Nordkorea folgt Tage nach der Ankunft eines US-Flugzeugträgers in der südkoreanischen Hafenstadt Busan. Dieses Schiff, die USS Ronald Reagan, befindet sich in der Region für Militärübungen, um Nordkorea abzuschrecken. Es ist das erste Mal seit fast fünf Jahren, dass ein US-Flugzeugträger in Südkorea stationiert ist.

Nächste Woche soll US-Vizepräsidentin Kamala Harris unter anderem auch Tokio und Seoul besuchen.

Seit einem gescheiterten Gipfel zwischen den USA und Nordkorea im Februar 2019 in Vietnam sind die Verhandlungen zwischen den beiden Ländern in eine Sackgasse geraten.

Nordkorea ist es laut UN-Resolutionen untersagt, Tests mit ballistischen Raketen durchzuführen. Einige dieser Raketen können Atomsprengköpfe tragen. Aber im Juni feuerte Nordkorea acht Kurzstreckenraketen von mindestens vier verschiedenen Orten auf das Meer ab. Es gibt auch Berichte, dass Nordkorea daran arbeitet, eine ballistische Rakete von einem U-Boot aus zu starten.