Noch keine Einigung über Notasyl: „Die Regierung sollte das nicht auf die Regionen abwälzen“

Noch keine Einigung ueber Notasyl „Die Regierung sollte das nicht

Im Gespräch war die Ausweitung der Krisennotaufnahme für Asylbewerber und die Unterbringung von Asylbewerbern, die eine Aufenthaltserlaubnis erhalten haben, sich aber noch in Aufnahme befinden, den sogenannten Statusinhabern. Die Konsultation wird nächste Woche fortgesetzt.

Nach Ansicht des Vorsitzenden des Sicherheitsrates, Hubert Bruls, brauchen die Präsidenten der Sicherheitsregionen Zeit, um über die Forderungen nachzudenken. Der Bürgermeister von Nijmegen bittet um „Respekt vor den Kollegen, die noch beraten und rechnen müssen“. Er will verhindern, dass Kommunen das Problem einfach auf den Teller bekommen. „Es ist nicht unsere Aufgabe, Notunterkünfte über Monate am Laufen zu halten. Aber wir haben auch das Gefühl, dass es nicht an der Zeit ist zu sagen: Das ist nicht unser Anzug.“

Zum x-ten Mal fordert das Kabinett die Kommunen auf. Laut den beteiligten Ministern müssen sie so schnell wie möglich Übergangsbestimmungen für Asylbewerber treffen, die von ihrer Bleibeerlaubnis erfahren haben, aber jetzt in regulärer Asylaufnahme sind und auf ein Zuhause warten. Sie bekommen es nicht – weil die Häuser nicht da sind – aber sie bekommen eine Wohnform, die geräumiger ist als ein Wohnwagen in einem Asylbewerberheim. „Sie wollen keine Verdrängung aus dem ohnehin schon angespannten Wohnungsmarkt“, erklärte Minister Hugo de Jonge (Öffentlicher Wohnungsbau).

Die Regionen und ihre Kommunen hätten keine Lust, die von Den Haag weitgehend selbst verursachte Krise zu lösen, urteilten die Beiräte kürzlich. „Es ist ein politisches Problem, das die Zentralregierung nicht auf die Sicherheitsregionen abwälzen sollte“, sagte Amsterdams Bürgermeisterin Femke Halsema. „Als Vorsitzender einer Sicherheitsregion möchte ich keinen Druck auf andere Kommunen ausüben. Das belastet die Beziehungen, während wir immer sehr gut zusammenarbeiten.“

Aufnahme

Die Asylkette steckt seit Monaten fest. Fast 15.000 Statusinhaber leben in Asylbewerberheimen, für die die Kommunen keine Unterkünfte haben. Die Asylbewerberzentren sind aufgrund der steigenden Zahl von Asylbewerbern überfüllt. Dies sorgt seit Monaten für Probleme, insbesondere im Anwendungszentrum von Ter Apel. Gegen den Zustrom neuer Asylbewerber kann das Kabinett derweil nichts unternehmen.

Sie greift also auf Palliativmedizin zurück. Die Krisennotfallversorgung erfolgte in Sporthallen, Hotels und Containern. In den kommenden Monaten würden 4 Sicherheitsregionen für jeweils 2 Wochen 150 Notunterkünfte für Asylsuchende bereitstellen. Das wird voraussichtlich auf sechs mal 150 ausgebaut. Die Notunterkunft kommt zu der bestehenden Aufnahme in Asylbewerberunterkünften hinzu und ist getrennt von der Aufnahme der bleibeberechtigten Asylbewerber, der sogenannten Statusinhaber, und der 75.000 Aufnahmeplätze für ukrainische Flüchtlinge, die die Kommunen zugesagt haben. 285.000 Quadratmeter Regierungsimmobilien werden bezugsfertig vorbereitet.

Bürgermeister Wouter Kolff aus Dordrecht erinnerte an die Migrationskrise von 2015. „Damals haben viele Kommunen Träger für Asylbewerberzentren geschaffen. Sie sind damals nicht gekommen.“ Jetzt haben wir die gleichen Probleme, sagte Kolff. „Wir hätten das schon vor sieben Jahren kommen sehen können.“

„Das ist in der Tat kein Problem, das von gestern auf heute entstanden ist“, räumte Minister De Jonge (Wonen) zu Beginn des Sicherheitsrates im Provinzhaus von Utrecht ein, wo auch etwa 270 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen werden.

„Das heißt, du hast es auch nicht über Nacht gelöst.“



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