Niemand sah Mädchen (8) an, das jahrelang in einem deutschen Haus eingesperrt war

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Im AuslandDie deutsche Stadt Attendorn ist von einer Horrorgeschichte über ein Mädchen gefesselt, das jahrelang zu Hause eingesperrt war. Trotz früherer Verdächtigungen ließ die Polizei sie erst kürzlich frei. Das Mädchen konnte sprechen und laufen, hatte aber zum Beispiel nie gelernt, Treppen zu steigen.

Die 8-Jährige aus dem nordrhein-westfälischen Dorf habe noch nie in ihrem Leben einen Wald gesehen, sagte sie kurz nach ihrer Befreiung Ende September. Sie kannte eine Wiese nur aus Geschichten, genau wie ein Auto. Jahrelang wurde sie in ihrem Schlafzimmer gefangen gehalten.

Vor über einem Monat entkam sie den bedrückenden Wänden ihres Zimmers, als die Polizei in das Haus ihrer Großeltern eindrang, wo sie sieben Jahre lang vom Rest der Welt abgeschirmt war. Dieses Bild geht aus Dokumenten des Kinderkrankenhauses der deutschen Gemeinde Siegen hervor, die der Lokalzeitung „Sauerlandkurier“ vorliegen.

Ab dem 1,5. Lebensjahr durfte das Mädchen von Mutter und Großeltern das Elternhaus nicht mehr verlassen. Es gibt keine Beweise dafür, dass sie körperlich misshandelt oder unterernährt war. Über die möglichen psychischen Schäden, die ihre jahrelange Isolation angerichtet hat, lässt sich wenig sagen.

Die drei Verdächtigen, die seit der Entdeckung des Mädchens in Untersuchungshaft sitzen, berufen sich auf ihr Schweigerecht. Deshalb tappen die deutschen Behörden noch immer im Dunkeln darüber, „was in den Köpfen dieser Menschen vorgegangen sein könnte“, sagte Siegens Oberstaatsanwalt Patrick Freiherr von Grotthuss der Lokalzeitung.

Steigen Sie keine Treppen

Es ist klar, dass das Mädchen aufgrund ihrer Zwangshaft zu Hause keine Ausbildung erhalten konnte. Der leitende Staatsanwalt geht davon aus, dass Mutter und Großeltern dem Kind keine „Teilnahme am Leben“ erlaubten – weder in der Schule noch beim Spielen mit anderen Kindern oder beim Toben im Wald. Das Mädchen kann sprechen und laufen, ist laut Oberstaatsanwalt aber kaum in der Lage, alleine Treppen zu steigen oder einen unebenen Boden zu überqueren.

Seit Jahren gab es Zweifel am Verbleib des Mädchens. Die Mutter hatte der deutschen Jugendhilfe mitgeteilt, dass sie mit ihrem Kind nach Italien gezogen sei. Der Vater des Mädchens, dessen Mutter sich vor der Geburt scheiden ließ, gab im September 2015 an, seine Ex-Partnerin mehrfach im Attendorn gesehen zu haben. Auf Nachfrage der Jugendhilfe sagten die Großeltern aber auch, dass Tochter und Enkelin seit Jahren in Italien leben.


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Selbst die Nachbarn hätten nicht gewusst, dass Mutter und Kind zu Hause waren

Oberstaatsanwalt Baron von Grotthuss

Als die Agentur das Haus der Großeltern des Mädchens besichtigte, wurde den ungebetenen Besuchern der Zutritt verweigert. Auch der Polizei wurde der Zutritt verweigert, da die Beamten keinen Durchsuchungsbefehl vorzeigen konnten.

Familienmitglied

Ausschlaggebend war eine Aussage eines nahestehenden Familienmitglieds, wonach die Mutter und ihr Kind nie in Italien gelebt hätten. Das hätten die italienischen Behörden bestätigt, schreibt die Nachrichtenagentur DPA. Als im September Polizisten mit einem Haftbefehl zum Haus zurückkehrten und die Tür geöffnet wurde, stand das Mädchen oben auf der Treppe und beobachtete.

Den drei Verdächtigen, der Mutter und ihren Eltern, wird vorgeworfen, das Mädchen ihrer Freiheit beraubt zu haben. Welche Strafe dem Trio droht, ist unklar. Oberstaatsanwalt Baron von Grotthuss war am Montagnachmittag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die Frage, die den meisten Beteiligten bleibt, lautet: Warum hat das noch niemand entdeckt? Baron von Grotthuss sagte zuvor: „Sie denken, es gibt noch eine soziale Kontrolle. Aber selbst die Nachbarn hätten nicht gewusst, dass Mutter und Kind zu Hause waren.“





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