Die spanische Polizei erhielt am Donnerstagmorgen einen Bericht, wonach drei niederländische Männer in den Zwanzigern am Rand eines Balkons im MLL Palma Bay Club Resort, sechs Kilometer von Palma de Mallorca entfernt, standen. Als die Beamten eintrafen, standen die drei Männer noch auf dem Balkon. Einer von ihnen wollte gerade springen, die anderen beiden feuerten ihn an.
Augenzeugen zufolge waren die Jugendlichen bereits auf einen anderen Balkon gesprungen, um eine Wasserpfeife zu stehlen. Das gaben die Gäste bekannt. Die Polizei schritt sofort ein: Die Jugendlichen wurden am Donnerstag aus dem Hotel geräumt. Sie riskieren ein saftiges Bußgeld von bis zu 60.000 Euro.
In Stücke gerissen
Die spanische Insel geht hart gegen Balkonspringer vor, ein Phänomen, das äußerst gefährlich ist und regelmäßig tödlich endet. So wurden allein 2018 sechs Touristen zu Tode gequetscht, als sie nicht im Pool landeten, sondern auf den Beton fielen.
Die Behörden befürchten, dass es bald noch viele weitere Todesfälle unter übermütigen jungen Urlaubern geben wird, die vom Balkon in den Pool springen oder zu den Nachbarn „klettern“. Deshalb wird diese idiotische Aktion hart bestraft: Neben einem Bußgeld werden Touristen auch auf eine schwarze Liste gesetzt.
Beispiele für Balkone.
Alkoholtourismus
Junge Niederländer schaffen es eher ins Ausland. Niederländische Beamte werden beispielsweise in diesem Sommer der Polizei im belgischen Knokke helfen, die Teenager in Schach zu halten. In diesem Badeort geht oft etwas schief: Kämpfe und Ausschreitungen zwischen betrunkenen Besuchern sind an der Tagesordnung. Auch der 27-jährige Carlo Heuvelman wurde im vergangenen Jahr von einer Gruppe niederländischer Jugendlicher auf Mallorca zu Tode getreten.
Damit ist die überaus beliebte spanische Urlaubsinsel Mallorca nun komplett fertig. Zuvor hatte die Insel angekündigt, den sogenannten Sauftourismus beenden zu wollen. Die Behörden haben die ersten Bars geschlossen und weitere schließen bald. Die Maßnahmen richten sich vor allem an Gastronomiebetriebe, die bei Deutschen und Briten beliebt sind. Medienberichten zufolge hat es noch nie ein so strenges Vorgehen gegeben.