Nick & Simon lässt sogar einen todernsten TV-Kritiker über eine mögliche Trennung spekulieren


Alex Mazereeuw

Vor drei Wochen erschütterte die Welt in ihren Grundfesten, nachdem Nick & Simon bekannt gegeben hatten, dass sie „Solo-Pläne“ hätten. Von einer definitiven Trennung ist noch keine Rede, aber die Spekulationen über das Wie und Warum sind natürlich in vollem Gange. Jetzt fühlen wir uns hier natürlich viel zu wohl für ein Klatschspiel, aber die Stars von Volendam machen es uns nicht gerade leicht. Denn wenn man zusammen Gast in einer Fernsehsendung ist, in der man sich kaum anschaut, kaum miteinander redet und auch bestätigt, dass man eigentlich nie einer Meinung ist, fängt selbst ein todernster Rezensent an zu spekulieren.

The Possible Breach hing wie ein Schatten über der letzten Folge des Musikprogramms Ich will dein Lied. Und das ist schade, denn das ist eines der besten SBS 6-Programme seit Ewigkeiten. Obwohl es mit durchschnittlich 300.000 Zuschauern wie ein Flop wirkt, ist das Format sympathisch genug, um mehr als das zu verdienen. In jeder Folge erhalten fünf Singer-Songwriter die Chance, ihre selbstgeschriebenen Songs einem niederländischen (Top-)Künstler wie Gerard Joling, Sanne Hans oder OG3NE vorzustellen. Die Moderation liegt – überraschenderweise – in den Händen von Rapper Snelle, der seine Rolle angenehm bescheiden ausfüllt.

Glücklicherweise geht es im Kern des Programms viel mehr um die Teilnehmer als um die Künstler. Diese Teilnehmer sind oft motivierte Hobbyschreiber, die im Alltag Manager einer Arbeitsagentur sind oder als Teamleiter zwischen den Keksregalen eines Supermarktes stehen. Mit ihren Songs wollen sie ihren Kindern etwas Schönes hinterlassen oder dem Büroalltag entfliehen.

Ich will dein LiedBild SBS 6

Am Ende jeder Folge wählen die Künstler einen von fünf Songs aus, den sie gleich als Single veröffentlichen. Dieser Auswahlprozess war für Nick & Simon nicht gerade einfach. Simon saß „wirklich im 50/50-Sitz“, während Nicks Bauchgefühl „zwischen einem glaubwürdigen Radiosong und einem Song zum Mitsingen schwankte“. Kurz davor gab Simon einen eindrucksvollen Einblick in seinen Auswahlprozess: „Ich sehe Lieder manchmal als Damen.“ (Schmerzend langes Schweigen.) „Wo die Musik für das Äußere und der Text für das Innere steht. Was du gemacht hast, ist sowieso ein heißes Küken, aber sie ist auch super süß.‘ Snel war für einen Moment sprachlos, aber zum Glück hatte Jaap Kwakman, der als zusätzliches Jurymitglied eingeflogen war, eine akribische Analyse parat: „Deep, man.“

Am Ende der Folge tanzten Nick & Simon fröhlich durch ein leeres Gebäude zum Siegersong in ihrem neuen Videoclip Lebe den Tag. Die Texte verrieten nichts Persönliches, aber die Nachricht von The Possible Fracture nagte weiter. ‚Lebe deinen Tag, fühle dich frei Denn wenn wir zusammen sind, scheint sich die Welt um uns zu drehen. Schau mich an, ich habe dir so viel zu erzählen, aber die Stille ist genug, wenn wir zusammen sind.

Nach der Ausstrahlung von Ich will dein Lied selbst dieses Schweigen schien nicht mehr genug zu sein.



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