Nicht jeder Schüler bekommt die Hilfe, die er verdient: Jeder Tag kann sich wie ein Blue Monday anfühlen

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Eine Gruppe von Studenten der Fachhochschule Den Haag.Bild Lina Selg

Heute ist der Blaue Montag, der von vielen als der „deprimierendste Tag“ des Jahres angesehen wird. Ob wissenschaftlich erwiesen oder nicht: Wenn Sie als Studierender Ihren Hörsaal nicht betreten können, weil Sie im Rollstuhl sitzen oder wegen Panikattacken nicht an Prüfungen teilnehmen können, dann wird nicht nur dieser Montag, sondern Ihre gesamte Studienzeit schnell deprimierend.

Für viele Studierende ist dies eine harte Realität. Vier von zehn Studierenden haben eine funktionelle Behinderung, etwa eine psychische Erkrankung, eine chronische Erkrankung oder eine Sehbehinderung. Diese Studierenden benötigen die richtige Unterstützung von Hochschulen und Universitäten, um studieren zu können. Sie landen jedoch immer im selben Labyrinth aus politischen Verfahren und pädagogischem Personal, das mit dem Finger aufeinander zeigt. Das Ergebnis? Ein verlorener Student, der seinem Studium nicht richtig nachgehen kann, weil er nicht die nötige Unterstützung erhält.

Bildungseinrichtungen müssen ihrer Rolle gerecht werden und sicherstellen, dass jeder Studierende Vorlesungen besuchen, Prüfungen ablegen und eine angenehme Lernzeit haben kann. Es ist daher an der Zeit, eine gesetzliche Fürsorgepflicht für Hochschulen einzuführen.

Über die Autoren
Daniel von Brüssel
Und Demi Janssen sind Vorstandsmitglieder der Intercity Student Consultation (ISO). Die ISO hat 42 (angehende) Mitgliedsorganisationen und 13 Vertragspartner, die zusammen mehr als 800.000 Studierende vertreten.

Hierbei handelt es sich um einen eingereichten Beitrag, der nicht unbedingt die Position von de Volkskrant widerspiegelt. Lesen Sie hier mehr über unsere Richtlinien zu Meinungsbeiträgen.

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Zufälligkeit

Als Studierender mit einer Behinderung sind Sie hinsichtlich der Leistungen, die Sie erhalten, derzeit auf die Richtlinien Ihrer Hochschule oder Universität angewiesen. Während eine Universität mit rollstuhlgerechten Gebäuden, Möglichkeiten für digitale Vorlesungen und kurzen Wartezeiten für studentische Psychologen voll ausgestattet ist, ist dies an einer anderen Universität nicht der Fall. Dadurch entsteht Willkür, deren Opfer der Student ist. Eine klare gesetzliche Fürsorgepflicht stellt sicher, dass Studierende mehr Möglichkeiten haben, ihren Lehrer oder Studienberater zu kontaktieren, wenn sie nicht die richtige Hilfe erhalten. Sie können dann auf nationale Regelungen zurückgreifen. Die richtige Unterstützung zu erhalten, ist nicht mehr von der Stadt abhängig, in der Sie studieren.

Die unterschiedliche Unterstützung der Studierenden ist nicht das einzige Problem. Auch beim pädagogischen Personal herrscht Unklarheit: Lehrer und Studienberater wissen nicht immer genau, welche Rolle sie im Bereich des Wohlergehens und der Unterstützung der Schüler spielen. Das macht Sinn, denn eine offizielle, eindeutige Stellenbeschreibung ist nirgendwo hinterlegt. Durch die Rechtsverbindlichkeit können alle an der Unterstützung Beteiligten, vom Lehrer bis zum Schülerpsychologen, von der dadurch geschaffenen Klarheit profitieren.

Optimales Lernen

Aber Hochschulen und Universitäten sind keine Gesundheitseinrichtungen, oder? Eine Universität kann und soll doch keinen Psychologen oder Arzt ersetzen, oder? Tatsächlich besteht die Hauptaufgabe von Bildungseinrichtungen nicht in der Betreuung. Ihre Aufgabe ist es jedoch, allen die gleiche Chance auf ein ordentliches Studium zu geben. Sie müssen sicherstellen, dass ihre Studierenden auch mit einer Behinderung optimal studieren können.

Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass der Zugang zu Hörsälen für alle Studierenden erleichtert wird oder indem Lehrkräfte über das Wohlergehen der Studierenden geschult werden. Eine Sorgfaltspflicht hilft dabei, zu klären, wer welche Aufgabe hat und kann sogar den Arbeitsaufwand reduzieren, da weniger Zeit für prozessbezogene Themen verloren geht.

Labyrinth

Nicht jeder Schüler bekommt die Hilfe, die er verdient: Jeder Tag kann sich wie ein Blue Monday anfühlen. Der Mangel an angemessener Hilfe ist nicht zwangsläufig ein Ausdruck mangelnder Bereitschaft seitens der Hochschulen und Universitäten, die Politik lässt zu viel Interpretationsspielraum. Zu viele Studierende verlieren sich in einem Labyrinth aus Autoritäten, Regeln und unklaren Rechten und Pflichten. Überlegen Sie sich daher eine klare Sorgfaltspflicht, in der die Verantwortlichkeiten aller klar festgehalten sind. Damit niemand außen vor bleibt.

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