Neues Kapitel für Jungen: vom Freiwilligen bei Telstar zum Internationalen

Neues Kapitel fuer Jungen vom Freiwilligen bei Telstar zum Internationalen


Jerdy Schouten (links) am Montag im Duell mit Daley Blind beim Training der niederländischen Nationalmannschaft.

Die Geschichte von Mittelfeldspieler Jerdy Schouten kann in das Buch geschrieben werden Hoffnung behalten, mit dem Untertitel: „Handbuch für junge Talente“. Er musste ADO Den Haag 2017 verlassen, gerade einmal 20 Jahre alt. „Ich habe dort ein paar Schläge abbekommen und ein Trainingspraktikum bei ‚jungen‘ Mannschaften der Erstligisten gemacht. Ich wurde nicht ausgewählt.‘

Mit dem Zug nach Leeuwarden, versuchsweise in Jong Cambuur. Abgelehnt. Doch jetzt steht er, Fußballer des Mittelfelds von Bologna in der Serie A, im Rampenlicht in Zeist, neben einem Trainingsplatz des KNVB. Für Orange berufen, zugegeben, weil andere kontrollierende Mittelfeldspieler (De Roon, Clasie) fehlen, aber er bekommt seine Chance in einem oder mehreren der vier Spiele für die Nations League, gegen Belgien, Wales (zweimal) und Polen.

Also niemals aufgeben. Nach all diesen Ablehnungen blieb nur eine Option. „Einfach Fußball spielen. Deshalb bin ich zu Telstar gegangen, weil ich dort die größte Chance gesehen habe, jedes Match zu spielen. Ich versuchte nicht einmal mehr high zu werden. Ich wollte einfach wieder Spaß am Fußball haben. Telstar hat mir dieses Gefühl gegeben, auch weil es ein angenehmer Club ist.‘

Echte Fußballfamilie

Wie beschreibt er seinen Stolz, jetzt, wo er kein weißer Löwe mehr ist, sondern fast ein oranger Löwe? „Ich kann nur sagen, ich hatte Gänsehaut, als ich das hörte. Wirklich Gänsehaut.“ Das war kurz nach dem Telefonat von Bundestrainer Louis van Gaal, als die Erkenntnis kam. Die Wahl war euphorisch. Das ging praktisch so: Er fährt mit seinem Auto von Italien zurück in die Niederlande, wenn er eine App bekommt. Louis van Gaal will ihn sprechen. Er tauscht mit seiner Freundin die Plätze und spricht mit Van Gaal. Nach dem Gespräch schreit er vor Freude. „Meine Freundin war auch nicht ruhig.“ Der Urlaub auf Curaçao wurde verschoben. Er war nie in Orange Jugendmannschaften. „Es gab immer Hoffnung.“

Schouten, geboren in Hellevoetsluis, stammt aus einer echten Fußballfamilie. Henk Schouten, der Onkel seines Vaters, ist immer noch der beste Torschütze aller Zeiten in einem Spiel, mit neun Toren für Feyenoord gegen die Volewijckers im April 1956. Bei Cousin Jerdy geht es oft um dieses eine Jahr in der Premier League, bei Excelsior, Als er sichtlich war, war er für den Fußball in den Niederlanden. „Aber bei Telstar in der ersten Liga habe ich die größte Entwicklung durchgemacht. Bei Telstar habe ich zum ersten Mal Männerfußball gespielt.“ Mitspieler Anthony Correia erinnert sich, dass Schouten mit einem stark entzündeten Zeh ein Stück aus seinem Schuh geschnitten hat, um teilnehmen zu können. „Diese Geschichte ist richtig. Ich glaube, es war RKC out. Haha.‘ Es war ein Beweis für das Erwachsenwerden. „Das kann ich mir im Jugendfußball nicht vorstellen.“

„Ich würde laut Vereinbarung für die ersten acht Spiele bei Telstar ehrenamtlich Fußball spielen.“ Er hat sich sofort hervorgetan. „Deshalb sind es drei geworden, nicht acht. Dann wurde der Vertrag schnell aufgebrochen.‘ Nach einem Jahr berührte Telstar eine Tonne oder drei von Excelsior. Inzwischen war er ein anderer Spieler geworden. Er kam als Mann auf 10, die Rolle, die jeder gute Fußballer spielen möchte, mehr oder weniger frei hinter dem Stürmer. „Als Jugendspieler war ich ein ziemlich fauler Fußballer. Vielleicht habe ich das Spiel ein wenig zu sehr genossen. Ich war zu eifrig, Tricks zu machen. Das ist jetzt weg.“

Defensiv gereift

Trainer Mike Snoei platzierte ihn weiter zurück, auf 6, wie es genannt wird, als kontrollierenden Mittelfeldspieler. Anpassen, stören und aufbauen, sehen, wo der Raum ist, Lücken schließen. Bälle nehmen und umbauen. Er ist ein solcher Spieler geblieben.

Dieses Umdenken hat bereits in der A1 von ADO Den Haag mit Aleksandar Rankovic als Trainer begonnen. „Die Verwandlung begann mit ihm. Er hat mich viel härter gemacht, indem er mich geschlagen hat.‘ Der Wechsel nach Bologna war toll, aber Schouten kündigte sofort an, schnell Fußball spielen zu wollen. Das hat gut geklappt, obwohl er zweimal schwer verletzt war.

Drei Jahre in Italien haben ihn vor allem defensiv gereift. Seine Oberschenkel sind viel stärker als zuvor. „Da ist viel Arbeit hineingesteckt worden. Wir gehen zum Training in den Kraftraum.‘ Die Beine des roten Schouten sind übrigens schneeweiß, besonders für einen Mitarbeiter in Italien, der oft Shorts trägt. „Wenn ich einen Schritt nach draußen mache, müssen sie mit Faktor 50 gerieben werden.“ Er lacht ausgiebig über diese Art von Kommentaren.

Er möchte in der nächsten Saison möglicherweise auf einem höheren Niveau als Bologna auftreten. „Ich bin nicht nur zum Spaß hier.“ Der einstige Trickkids teilt jetzt auch aus. ‚Ich habe das gelernt. Ich habe keine Angst, meinen Fuß hinein zu setzen. Vielleicht war das schon immer da, aber in den Niederlanden ist es nicht so gefragt wie in Italien. Wenn sie sehen, dass du nicht einmal voll ins Duell gehst, wirst du auf den Kopf geschlagen.‘



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