Neuer Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen: „Wir werden noch in diesem Jahr eine neue Gegenoffensive starten“

In einem Fernsehinterview mit dem ukrainischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk sagte Pawljuk, die Lage an der Front sei „schwierig, aber unter Kontrolle“. Dem Kommandeur zufolge habe Moskau in den letzten Monaten versucht, im Vorfeld der am kommenden Freitag beginnenden russischen Präsidentschaftswahlen möglichst große Fortschritte zu erzielen. Zu diesem Zeitpunkt konzentrierten sich die russischen Streitkräfte hauptsächlich in und um die östlichen Städte Avdiivka und Lyman sowie die nordöstliche Stadt Chasiv Yar.

Doch die Ukrainer würden sich nicht entmutigen lassen, betonte Pawljuk. „Unsere Mission ist es, die Frontlinie zu stabilisieren, so viele Russen wie möglich zu töten – was wir tun – und sich neu zu gruppieren, damit Einheiten, die Hilfe benötigen, abziehen können“, sagte er.

Obwohl der britische Armeechef Tony Radakin kürzlich behauptete, dass Kiew möglicherweise erst im nächsten Jahr eine neue Gegenoffensive starten könne, prognostiziert Pawliuk, dass die Armee noch in diesem Jahr zurückschlagen wird. Im vergangenen Sommer starteten die Ukrainer eine Gegenoffensive, die jedoch scheiterte. Seit der russischen Einnahme von Adviivka ist es praktisch unbestreitbar, dass Moskau die Oberhand hat.

„Trotz der heftigen Kämpfe behaupten sich unsere Männer weiterhin“, sagte Pawljuk. „Die Verluste des Feindes sind enorm. Ich glaube, dass wir die Situation schnell stabilisieren werden und alles tun werden, um die Truppen auf aktivere Einsätze vorzubereiten, bei denen wir die Initiative ergreifen können.“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ernannte Anfang Februar den 53-jährigen Pawljuk zum Kommandeur der Bodentruppen. Pavlyuk war zuvor stellvertretender Verteidigungsminister und ersetzt Oleksandr Syrskyi, der jetzt Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee ist.