Netflix verliert erstmals seit 2011 Abonnenten

Netflix hat lange darauf hingewiesen, dass die Zahlen in den letzten Jahren verzerrt wurden. Aufgrund der Corona-Pandemie blieben die Menschen weltweit mehr zu Hause und es bestand ein großes Unterhaltungsbedürfnis. Aber jetzt können die Menschen in vielen Ländern wieder in Cafés, Restaurants und Kinos gehen und einige kündigen ihr Netflix-Abonnement. Auch die gestiegene Inflation spielt eine Rolle, weshalb einige ihre Ausgaben genauer unter die Lupe nehmen werden.

Auch die Konkurrenz durch andere Streaming-Dienste hat nach Angaben des Unternehmens zugenommen. In den letzten Jahren wurden unter anderem Disney+, HBO Max und in Europa Viaplay in immer mehr Märkten eingeführt.

Schließlich ist das Teilen von Zugangsdaten auch für Netflix ein Problem. Das Unternehmen sagt, dass etwa 100 Millionen Haushalte den Streaming-Dienst sehen, ohne dafür zu bezahlen. Diese Zahl kommt zu den rund 222 Millionen zahlenden Haushalten hinzu. Netflix möchte auch die Zuschauerhaushalte ansprechen. In Lateinamerika hat der Dienst bereits mit einem Abonnement für mehrere Haushalte experimentiert.

Weiterhin sollen die bestehenden Nutzer durch bessere Vorschläge und viele neue Serien und Filme zum längeren Verweilen bewegt werden. Kürzlich hat Netflix auch ein neues Bewertungssystem eingeführt: Neben einem Daumen nach unten und einem Daumen nach oben können zwei Daumen nach oben vergeben werden.

Im vergangenen Jahr waren die Serien „Bridgerton“ und „Inventing Anna“ große Hits. Auch der Dokumentarfilm „Tinder Swindler“ und der Film „The Adam Project“ schnitten gut ab. In der kommenden Zeit wird eine neue Staffel der Erfolgsserie „Stranger Things“ veröffentlicht.

Trotz der enttäuschenden Nutzerzahlen stieg der Jahresumsatz um 10 Prozent auf knapp 7,9 Milliarden Dollar, umgerechnet rund 7,3 Milliarden Euro. Dies lag zum Teil daran, dass Netflix die Preise seiner Abonnements erhöht hat. Der Gewinn belief sich auf 1,5 Milliarden Euro, das war ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.