Nawalnys Berufung gegen eine neunzehnjährige Haftstrafe wurde abgelehnt

Nawalnys Berufung gegen eine neunzehnjaehrige Haftstrafe wurde abgelehnt.7


Der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny hat sein Berufungsverfahren gegen eine Verurteilung wegen „Extremismus“ verloren. Dafür war er zuvor zu neunzehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Trotz der Proteste von Navalny und seinen Anwälten waren Journalisten während des größten Teils des Appells nicht willkommen. Sie durften lediglich der Urteilsverkündung beiwohnen.

Nawalny, 47, sitzt seit 2021 in Untersuchungshaft. Nach seiner Rückkehr aus Deutschland landete er im Gefängnis. Er hatte sich dort einer medizinischen Behandlung unterzogen, nachdem er 2020 in seinem eigenen Land vergiftet worden war. Er wird in einer Hochsicherheitsstrafkolonie etwa 250 Kilometer östlich von Moskau festgehalten. Nawalny nahm per Videoschalte an seiner Berufungsverhandlung in der Hauptstadt teil.

Der bekannte Kremlkritiker wurde wiederholt in Fällen verurteilt, die er als politisch motiviert ansieht. Die im August verhängte Haftstrafe von neunzehn Jahren kam zu einer früheren Verurteilung zu mehr als elf Jahren Haft hinzu. Die Behörden haben seine politische Bewegung inzwischen verboten. Bekannte Nawalny-Anhänger wurden festgenommen oder flohen ins Ausland.

Nawalny führte jahrelang einen politischen Kampf gegen die russischen Machthaber. Er organisierte Oppositionsbemühungen, um die Macht des Kremls zu brechen. Außerdem gründete er eine Anti-Korruptions-Stiftung. Er untersuchte die angebliche Selbstbereicherung innerhalb der politischen Elite. Während seiner Gefangenschaft soll sich Nawalnys Gesundheitszustand weiter verschlechtert haben.

Nawalny steht unter strenger Überwachung. © AFP

Nawalny wird im Gefangenenlager IK-6 in Melechovo, etwa 250 Kilometer von Moskau entfernt, festgehalten. Er wird regelmäßig in Einzelhaft gehalten. Doch seine neue Strafe muss er nun in einem Straflager „mit strengem Regime“ verbüßen. Diese Einrichtungen sind lebenslangen Verurteilten und den gefährlichsten Kriminellen im russischen Gefängnissystem vorbehalten.

Einer seiner Anwältinnen zufolge, Olga Michailowa, könne ihre Mandantin „jederzeit“ ins Lager geschickt werden, sobald die Entscheidung beim Gericht registriert worden sei. Dort wird Nawalny auch weniger mit seinen Anwälten und der Außenwelt kommunizieren können und weniger Besucher empfangen.

LESEN SIE AUCH.

Auf alle möglichen Arten erschossen oder vergiftet: Diese Putin-Gegner sind (fast) auf mysteriöse Weise gestorben



ttn-de-3

Schreibe einen Kommentar