Der KNVB gab am Mittwochmorgen den Abgang von Parsons bekannt. Nach Angaben der Gewerkschaft haben Gespräche mit verschiedenen Parteien gezeigt, dass „zu wenig Vertrauen besteht, dass die Ambitionen unter der derzeitigen Führung verwirklicht werden“. Das Ausscheiden im Viertelfinale war eine große Enttäuschung für die Orange und auch bei den Spielern gab es Unzufriedenheit.
„Im Vorfeld und bei der Europameisterschaft waren sowohl das gezeigte Spiel als auch die Ergebnisse enttäuschend, und das können wir uns nicht leisten“, sagte KNVB-Frauenfußballdirektor Jan Dirk van der Zee in einer Erklärung. „Die Messlatte liegt hoch. Die Niederlande waren Titelverteidiger und auch Finalist bei der letzten WM. Wir wollen um die Preise kämpfen.“
Unter Parsons‘ Vorgängerin Sarina Wiegman erreichte der niederländische Frauenfußball mit der Europameisterschaft und dem Finale der Weltmeisterschaft große Höhen. Parsons musste den Grundstein für neue Erfolge legen, schaffte es aber nicht. Laut Van der Zee hat er neue Talente entdeckt und ihnen eine Chance gegeben, wofür der KNVB ihm dankbar ist.
Coaching-Stil
Im Gespräch mit de Volkskrant Während der Europameisterschaft sagte Spielerin Jill Roord, dass sich die Gruppe an Parsons ‚Trainerstil gewöhnen müsse. „Er geht gerne in die Tiefe und dann brechen bei uns 50 Prozent ab. Ich auch“, sagte sie. „Manchmal denke ich: War dafür ein Meeting nötig und wie lange? Aber er lernt, es wird besser.“
Parsons hat also keine Zeit, weiter zu lernen. Der KNVB will ganz kurzfristig einen neuen Bundestrainer finden, unter dessen Führung die Orangen-Frauen Anfang September mit der WM-Qualifikation weitermachen. Dann steht das wichtige Spiel gegen Island an, das hinter den Niederlanden mit zwei Punkten Rückstand, aber einem Spiel weniger auf Platz zwei der Gruppe steht.