Nach einer Hitzewelle drohen in den Alpen nun heftige Unwetter: „Bis zu 300 Liter Wasser pro Quadratmeter und weiter oben sogar Schnee“

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In den letzten Tagen war es in den Alpen aufgrund einer Hitzewelle sehr heiß. Am 21. August wurde sogar die höchste Frostgrenze seit Beginn der Messungen beobachtet. Doch in den nächsten Tagen wird sich das Ganze wieder komplett wenden. Dann sind alle Zutaten für heftige Gewitter und heftige Sturmböen vorhanden. Einige Wettermodelle deuten sogar darauf hin, dass bis Montag mehr als 300 Liter Wasser pro Quadratmeter fallen werden. Und ab Sonntagnachmittag wird es auch deutlich kälter, weiter oben fällt der erste Schnee des Sommers.

Morgen liegen die Alpen auf der Trennlinie zwischen warmer und kälterer Luft, was zu lokalen Gewittern führen könnte, die von Südwesten über die Berge nach Nordosten ziehen. Am Sonntag strömt erneut kalte Luft über die Alpen und bildet über dem Meerwasser des Mittelmeers ein Tiefdruckgebiet, eine sogenannte Genua-Schicht. Dieses Tiefdruckgebiet drückt die feuchte Luft vom Meer in Richtung Alpen, was zu anhaltenden Niederschlägen führt.

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Kalte Luft strömt über die Alpen (blauer Pfeil) durch ein Höhental (dicker weißer Pfeil) und erzeugt über dem Meerwasser des Mittelmeers ein Tiefdruckgebiet, eine sogenannte Genua-Schicht. Dieses Tiefdruckgebiet drückt feuchte Luft vom Meer in Richtung Alpen (kleiner weißer Pfeil). © Wetterzentrale.de

Einige Wettermodelle deuten sogar darauf hin, dass es viel Niederschlag geben könnte. Nach Angaben des deutschen Wettermodells ICON können bis einschließlich Dienstag bis zu 350 mm Niederschlag fallen. Eine echte Regenbombe. Die meisten Niederschläge scheinen im Schweizer Tessin (Tessin) und anderen Teilen Norditaliens zu fallen. Eine solche Genuaschicht kommt zu dieser Jahreszeit und im Herbst häufiger vor und hat in der Vergangenheit regelmäßig zu extremen Niederschlägen geführt. Was Meteorologen beunruhigt, ist, dass die Schneegrenze immer noch recht hoch liegt. Aus diesem Grund fallen die meisten Niederschläge in den Bergen als Regen. Dadurch erhöht sich die Gefahr von Erdrutschen.

Auch am Sonntag und Montag sorgt das Genua-Tief für turbulentes Wetter, in den Bergen können Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h auftreten. Auch im Süden Frankreichs und sogar über weiten Teilen des Mittelmeers wird der Mistralwind deutlich zunehmen. Wettermodelle sagen bereits Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h auf See zwischen Marseille, Sardinien und Korsika voraus.

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Zwischen Freitagabend und Dienstagnachmittag können in den Alpen mehr als 300 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen.  Der Schwerpunkt liegt im Schweizer Tessin und im Norden Italiens.
Zwischen Freitagabend und Dienstagnachmittag können in den Alpen mehr als 300 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen. Der Schwerpunkt liegt im Schweizer Tessin und im Norden Italiens. © wxcharts.com

Ab Sonntagnachmittag wird die zugeführte Luft in den Alpen daher deutlich kälter. Dadurch können die Niederschläge im Hochgebirge einen winterlichen Charakter annehmen. Die Schneefallgrenze liegt zunächst noch (deutlich) über 3000 m, am Montag kann es jedoch bereits in Höhenlagen zwischen 2000 und 2400 m schneien. Das bedeutet, dass es auch in tiefere Höhen schneien kann. Laut einigen Wettermodellen sind sogar 30 – 40 cm Schnee möglich. Dies ist keine Ausnahme. Ende August fällt in den Alpen oft Schnee. Das sind gute Nachrichten für die Gletscher, die bald von einer Schutzschicht bedeckt sein werden.

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