Nach drei Folgen wird klar: Die Abendshow mit Arjen Lubach ist eine Bereicherung

Nach drei Folgen wird klar Die Abendshow mit Arjen Lubach


Beurteilen Sie nicht zu schnell ein so brandneues Programm, das von einem großen Herausgeber unterstützt wird und an nicht weniger als vier Abenden an Wochentagen aktuelle Ereignisse, soziale Unterströmungen und die Welt der Kultur und Medien kommentiert. Schließen Sie nicht zu schnell, dass es brillant sein muss, denn der viel gepriesene Arjen Lubach ist der Dreh- und Angelpunkt der Abendshow mit Arjen Lubach Aber sagen Sie auch nach drei gesehenen Folgen nicht, dass die fast Live-Show des VPRO das Niveau seines Vorgängers ist Sonntag mit Lubach nicht bekommen.

Die Abendshow mit Arjen Lubach.  Bild VPRO

Die Abendshow mit Arjen Lubach.Bild VPRO

Hoch hinaus für diejenigen, die schon ein wenig Meinung zu dem Programm äußern wollen, das spätabends mit einem übereifrigen Studiopublikum in den Raum spritzt? Das müssen Sie nicht Abendshow schreckt nicht vor Unhöflichkeit zurück: Sie hasst Seidenhandschuhe.

Die Sendung ist in drei Blöcke gegliedert: Tagesthemen, Hintergründe und abschließend ein Interview. Die ersten Blöcke drehten sich natürlich um die Ukraine und am Mittwoch um die Geiselnahme im Apple Store in Amsterdam. Mit einer Flut von Witzen, in Lubachs charakteristischer schneller Manier. Oft lustig und manchmal vorhersehbar: Verteidigungsminister Ollongren nach geheimen Konsultationen im Binnenhof mit einer Rakete unter dem Arm, statt der Dokumente, die … Na ja, Sie wissen schon.

Sogar leicht schmerzhaft war der Kommentar über die moderne Natur der Geiselnahme durch Roboter und die angebliche Strebernatur des Geiselnehmers, während die Leiche der Geisel noch warm war und die Geisel immer noch keuchte. Gerade von Lubach würde man erwarten, dass er zumindest kurzzeitig mit seinen Pfeilen auf die Saftfrau Yvonne Coldeweijer zielt, die für ihre Follower mit dem Publikumsleben im Apple-Gebäude spielte. Aber er hatte keine Worte für dieses schreckliche Klatschphänomen.

Das Herz der Drei AbendshowsBlock 2, basiert ebenfalls auf der journalistischen Recherche ZML so gut gemacht. Mit einer scharfen Analyse der schizophrenen Haltung der NOS, die einerseits gründlich über Menschenrechtsverletzungen in China informiert, andererseits aber in sportlich jubelnden Tönen über die Olympischen Spiele in Peking berichtet.

Die bis ins absurde Detail geführte Untersuchung der 109 Medienauftritte des Leidener Verfassungsrechtsprofessors Wim Voermans war urkomisch. Jackenfarbe, Drehort (Büro, Wohnzimmer, Garten) – kein Detail blieb unerwähnt. Ein schöner, impliziter Kommentar zum Reflex, Voermans in jeder Verfassungsrechtsfrage vor die Kamera zu zerren. der Mittwoch, in der Und jetzt ist es vorbei, wurde gegen Kreuzfahrturlaube geschmäht, die ’schwimmenden Megaställe mit Tausenden von Alten‘, die Klima und Umwelt übermäßig belasten. Alles andere als ein neues Problem, aber die Sprachvirtuosität war spritzig.

Die Schlussblöcke, Interviews mit dem Drehbuchautor Kim van Kooten (Die schrecklichen Achtziger), der Journalist des Jahres Maarten Keulemans und die Komikerin Brigitte Kaandorp, setzten stark auf eine gründliche redaktionelle Vorbereitung. Alle drei belasteten unterhaltsam, spontan war es nicht.

Trotzdem: eine Bereicherung, die Abendshow



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