PolitikIn einem Interview mit HLN nimmt De Lijn-CEO Ann Schoubs (57) kein Blatt vor den Mund. Sollte die flämische Regierung nicht 100 Millionen Euro pro Jahr freigeben, will die flämische Transportgesellschaft ihre Ticketpreise erhöhen. Beispielsweise durch eine Indexierung der Tarife oder durch gezielte Preiserhöhungen zu Spitzenzeiten.
Die flämische Regierung hat die Fahrpreise für 2023 und 2024 grundsätzlich eingefroren, De Lijn selbst drängt jedoch weiterhin auf Preiserhöhungen. „Wir haben einen Tarifrahmen erstellt, in dem dies vorgeschlagen wird, aber dieser wurde auf flämischer Ebene noch nicht genehmigt“, sagt Schoubs: „Wir haben sogar eine Stellungnahme der Finanzinspektion erhalten, dass wir unsere Tarife indexieren müssen.“
Dank der neuen Managementvereinbarung hat De Lijn mehr Freiheit bei der Festlegung seiner Tarife und Angebote. De Lijn kann beispielsweise beschließen, die Fahrkarten während der Hauptverkehrszeiten zu verteuern. Darüber hinaus sei vor 2025 noch kein Preisstopp verhängt worden, stellt Schoubs vorsichtig fest. Denn das ist eine Entscheidung der nächsten flämischen Regierung.
Der Grund für die geforderte Preiserhöhung ist einfach: Auch die Kosten sind aufgrund der Inflation stark gestiegen. Innerhalb der flämischen Regierung stagniert die Nachfrage nach teureren Bustickets. Die Unzufriedenheit über die fehlende Kommunikation zum neuen Fahrplan in der vergangenen Woche wächst. Auch die Koalitionsparteien CD&V und N-VA fragen sich, ob es sinnvoll ist, derart drastische lokale Veränderungen nur fünf Monate vor den Wahlen umzusetzen.
SEHEN. Reisende protestieren gegen angepassten Fahrplan von De Lijn
INTERVIEW. CEO von De Lijn Ann Schoubs (57) über das heftig kritisierte neue Transportkonzept: „Wir erhalten hauptsächlich Droh-E-Mails“ (+)
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