Möchten Sie aus Salzwasser sauberes Trinkwasser machen? Entsalzung erfreut sich trotz Umweltgefahren großer Beliebtheit

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Arbeiter in Dubai reinigen eine künstliche Süßwasserlagune. 42 Prozent des Süßwassers des Emirats stammen aus Entsalzungsanlagen.Bild Getty Images

Aufgrund der akuten Wasserknappheit erfreut sich die Entsalzung – ein Verfahren, bei dem Trinkwasser aus Salzwasser gewonnen wird – immer größerer Beliebtheit. Die weltweite Entsalzungskapazität hat sich in den letzten zwanzig Jahren mehr als verdreifacht. Mehr als die Hälfte der weltweiten Kapazität befindet sich im Nahen Osten, einer von Dürre heimgesuchten Region.

Der überwiegende Teil des weltweiten Wasservorrats – 97,5 Prozent – ​​besteht aus Salzwasser. Dies macht die Entsalzung zu einer beliebten Lösung für Länder, in denen Süßwasser knapp ist, wie auch beim kürzlich zu Ende gegangenen Klimagipfel in Dubai deutlich wurde. Marokko beispielsweise kündigte an, mit Hilfe emiratischer Investoren zwei große Entsalzungsanlagen zu bauen. Jordanien erhält außerdem 100 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank für eine Anlage im Golf von Akaba, die die enorme Wasserknappheit der Hauptstadt beheben soll.

Mittlerweile versorgt die Entsalzung mehr als 300 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser, doch der Prozess bleibt nicht ohne Folgen für die Umwelt. Erstens erfordert die Entsalzung große Mengen an Energie, ein Bedarf, den der ölreiche Nahe Osten derzeit hauptsächlich mit fossilen Brennstoffen deckt. Darüber hinaus entsteht bei der Entsalzung ein giftiges Restprodukt: Sole. Dieser salzige chemische Schlamm wird häufig in Meere und Ozeane eingeleitet, wo er Ökosysteme schädigt.

Für jeden Liter sauberes Wasser produzieren die Entsalzungsanlagen durchschnittlich 1,5 Liter Sole. Diese liefert täglich weltweit etwa 142 Millionen Kubikmeter Sole für weniger als 100 Millionen Kubikmeter entsalztes Wasser, berechneten Forscher im Jahr 2018. Darüber hinaus stammte mehr als die Hälfte der Soleproduktion aus nur vier Ländern im Nahen Osten: Saudi-Arabien (22 Prozent), Vereinigte Arabische Emirate (20,2 Prozent), Kuwait (6,6 Prozent) und Katar (5,8 Prozent).



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