Mit den Sinterklaas-News landeten wir wieder in den Identitätsgräben

Der BV Meiland scheint von all der Kritik vorerst nicht


Yasmina Aboutaleb

Filmregisseur Martin Koolhoven startete seine dritte Staffel von Koolhovens Sicht (VPRO) mit einer Folge über volljährig werden. Was das ist, erklärt er in seinem neusten Filmvortrag anhand einer Reihe prägender Momente Ihrer Kindheit: der Sommer, als Sie zum ersten Mal ein Mädchen geküsst haben, Ihr erster Job, Menstruation, Rasur, Schulabbruch, Streit mit deinen Eltern. All diese Momente, sagt Koolhoven, an die Sie später denken: Das war der Moment, in dem ich erwachsen wurde.

Sinterklaas kam dieses Jahr mit dem Flugzeug in die Niederlande.Bild NTR

Dem möchte ich hinzufügen: der Moment, als Sie erfahren haben, dass es keinen Sinterklaas gibt. Und kümmere dich nicht viel um das Klima, aber dazu später mehr.

Die Panik in den holländischen Wohnzimmern war groß, als die Neuigkeiten zum Nikolaus (NTR) berichtete letzte Woche, dass das Paketboot gesunken sei. Würde der Weihnachtsmann noch kommen? Sinterklaas kam bestimmt, das sahen wir am Samstag in der Live-Übertragung seines Einzugs. Aber nicht, wie manche hofften, per Zug oder Motorboot. Nein, eine Woche nachdem sich junge Klimaaktivisten auf Schiphol an Privatjets gekettet hatten, sahen wir Sinterklaas am Samstag in die Niederlande fliegen. In seinem eigenen Flugzeug: der gute Heilige 1.

Null Klimascham, dieser Mann. Jedenfalls wussten wir schon lange, dass Sinterklaas in der Vergangenheit verweilte.

Eine Landung in den Niederlanden schien wegen des Andrangs auf den Flughäfen zunächst unmöglich. Der Heilige wollte nach Deutschland fliehen. Bis ein geeigneter Flughafen in der Nähe von Hellevoetsluis (Standort der Einreise in diesem Jahr) gefunden wurde. Die Pakete wurden dort an der Gepäckausgabe abgegeben und gingen dann verloren. Vermutlich Personalmangel. Nach der Landung wurden Sint und Pieten mit einem neuen Dampfer abgeholt.

Unterdessen wurde auf Twitter viel über den Privatjet der Sint diskutiert. Ein Mittelfinger für die jungen Generationen, so manche, die sich plötzlich nach dem Klimawandel sehnten. Genau eine Art der Macher, laut anderen „Woks“ an ihre Stelle zu setzen. Und dann der Witz von der Neuigkeiten zum NikolausMacher über den umstrittenen Navigator Piet Hein stehen noch aus.

Sinterklaas bat den Hersteller des neuen Dampfers, Hein Klein, Piet zu werden. Also Piet Hein. „Aber du bleibst klein“, fügte der Heilige scherzhaft hinzu. Am Kai in Hellevoetsluis legten Reporter Jeroen Kramer, der Bürgermeister und das Orchester es auf Die Silberflotte in. Piet Hein Klein kam später in einem Piet-Outfit an Land, das an einen Schurkenanzug erinnerte.

Es Neuigkeiten zum Nikolaus spielten in den vergangenen zwei Jahren mit ihren satirischen Corona-Sendungen eine versöhnliche Rolle. In diesem Jahr sorgten die Macher für Aufsehen. Es war, als ob sie sich darum kümmerte. Und so riskieren wir wegen dieser mittelmäßigen Witze und nach Jahren des Kampfes gegen das rassistische Auftreten von Zwarte Piet, wieder in den Schützengräben der Identitären zu landen. Danke, Weihnachtsmann.



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