„Niemand weiß, wie die (Preis-)Entwicklungen in den kommenden Monaten aussehen werden. Die nationale Regierung bereitet sich auf verschiedene Szenarien vor, darunter auch die negativsten“, sagte der Sprecher zu den Bedenken von Shell-Chef Ben van Beurden.
Doch das Ministerium ist weniger düster als Van Beurden. Er stellt in De Telegraaf fest, dass die Regierung hinsichtlich der Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von LNG als Alternative zu russischem Gas viel zu optimistisch ist. Auch die Pläne der Regierung für erhebliche Energieeinsparungen und die Nutzung von Energie aus Sonne und Wind werden nicht ausreichen, um den Energiebedarf im Falle eines Energieboykotts gegen Russland zu decken, warnt der CEO. Er prognostiziere weiterhin hohe Importpreise für Kraftwerke und hohe Stromtarife für niederländische Verbraucher, sagt er in der Zeitung.
Das Ministerium pflichtet Van Beurden bei, dass es eine „große Herausforderung“ sei, sich von russischer Energie unabhängig zu machen. „Ziel ist es, durch Angebots- und Nachfragemaßnahmen bis Ende des Jahres die Unabhängigkeit von russischer Energie, einschließlich Gas, zu erreichen. Der Import von LNG ist ein Teil davon, aber nicht die ganze Lösung. Die Versorgungssicherheit hat die volle Aufmerksamkeit des Kabinetts“, sagte ein Sprecher des Ministeriums.
Verringerung der russischen Abhängigkeit
Die Abhängigkeit von russischer Energie wird, wie im europäischen Kontext vereinbart, schnellstmöglich beendet. Wenn Russland den Gashahn zudreht, bevor Europa eine Alternative hat, werden Länder wie die Niederlande „wahrscheinlich auf lange Sicht ihren Notfallplan aktivieren“. Das ist der Gasschutz- und Rückgewinnungsplan für die Niederlande.
Das Kabinett will, dass die Niederlande bis Ende dieses Jahres unabhängig von russischer Energie sind. Dies geschieht, indem sie jetzt maximale Anstrengungen unternimmt, um Energie zu sparen, die Produktion nachhaltiger Energie schneller hochzuskalieren, die Gasproduktion in der Nordsee aufrechtzuerhalten und mehr Energie (einschließlich Gas) aus anderen Ländern zu importieren. „Darüber hinaus ergreifen wir Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Gasspeicher für den Winter ausreichend gefüllt sind“, sagte der Sprecher.