Kuipers teilt die Bedenken des Repräsentantenhauses über unzureichende Kapazitäten bei den GGDs nicht, um möglichst schnell viele Menschen impfen zu können. Drei Millionen Menschen können innerhalb von sechs Wochen geimpft werden. Das scheint ihm ausreichend.
Er ist jedoch besorgt über die Impfrate; Bei der letzten Impfrunde sei die Beteiligung „enttäuschend“, sagte der Minister. In dieser Runde, Anfang dieses Jahres, konnten alle Menschen über 60 und Menschen mit anfälliger Gesundheit eine zweite Auffrischungsimpfung erhalten. Viele Leute haben das nicht getan.
Kuipers will dem weitverbreiteten Wunsch des Repräsentantenhauses, IC-Kapazitäten auszubauen, nicht nachkommen. Diese Kapazität sei ausreichend, sagte er. Es gibt jetzt 993 betriebsbereite IC-Betten; Betten, für die Personal eingeplant ist. Davon waren am Donnerstag 686 im Einsatz. In 24 dieser Betten befinden sich Corona-Patienten.
Personal im Gesundheitswesen
Bei Bedarf kann es auf bis zu 1.700 IC-Betten skaliert werden. Mehr könnten IC-Abteilungen nicht leisten, sagte der Minister. Pro Patient steht dann zu wenig Personal zur Verfügung. Auch die regelmäßige Pflege gerät unter Druck.
Kuipers kann jetzt nicht angeben, wann strengere Maßnahmen erforderlich sind. In der vorangegangenen Krise war der Druck auf das Gesundheitswesen und die IC-Belegung der Hauptgrund für die zu ergreifenden Maßnahmen. „Die Situation ist jetzt anders. Es gibt und wird weitere Varianten geben und viele Menschen haben sich angesteckt“, stellte der Minister klar. „Ich kann jetzt nicht vorhersagen, ob die Zahl der Infektionen führend sein wird oder die Pathogenität einer Variante.“
Der Minister stellte fest, dass das Kabinett jetzt keine rechtlichen Möglichkeiten habe, Maßnahmen wie das Tragen von Gesichtsmasken oder das Halten von Abstand zu verhängen. Diese Rechtsgrundlage ist entfallen, nachdem der Senat Mitte Mai eine erneute Verlängerung des Corona-Übergangsgesetzes abgelehnt hatte.
Erst nach einer Novellierung des Gesundheitsgesetzes (Wpg) kann das Kabinett wieder verbindliche Maßnahmen verhängen. Der Minister wird dem Haus Ende August einen Vorschlag unterbreiten. Kuipers kann im Bedarfsfall auf Notstandsregelungen zurückgreifen, wie es zu Beginn der Corona-Krise üblich war.