Die flämische Regierung muss in den kommenden Wochen eine Entscheidung über das Ventilus-Projekt treffen, das benötigt wird, um Energie aus Offshore-Windparks an Land zu gewinnen. Das sagt der flämische Energieminister Zuhal Demir (N-VA) nach einem Treffen mit einer Delegation von Bürgerbewegungen in Izegem in Westflandern.
Das Ventilus-Projekt, eine neue Hochspannungsleitung in Westflandern, die Offshore-Windenergie an Land bringen soll, protestiert seit Jahren von mehreren westflämischen Gemeinden. Immerhin verläuft Ventilus teilweise über bestehende Hochspannungsleitungen, beinhaltet aber auch kilometerlange neue Freileitungen, parallel zur E403. Anwohner und Aktionskomitees sind unter anderem besorgt über die Auswirkungen der Hochspannung auf ihre Gesundheit, aber auch über die visuelle Verschmutzung und den möglichen Wertverlust von Immobilien in der Region. Bürgerbewegungen würden die unterirdisch verlegten Hochspannungsleitungen am liebsten sehen.
Im Februar letzten Jahres ernannte die flämische Regierung einen Intendanten in der Akte. Laut Demir hat dieser im vergangenen Monat seinen Abschlussbericht abgegeben. Netzbetreiber und Initiator Elia mahnte im Oktober erneut zu einer schnellen Entscheidungsfindung. Ohne Genehmigung könne es mit den Arbeiten nicht beginnen, sie würden mindestens drei Jahre dauern, hieß es damals. Zudem gewinnt die Offshore-Windenergie im Energiemix immer mehr an Bedeutung. Im vergangenen Herbst hatte die Bundesregierung ihre Absicht angekündigt, die Kapazität der belgischen Windenergieparks zu verdreifachen, unter anderem durch den Einsatz größerer Windturbinen.
Bürgerbewegungen
In der Zwischenzeit wurde die Akte noch nicht geglättet, aber Demir hatte heute ein Gespräch mit einer Delegation der Bürgerbewegungen Leefbaar E403, Z4, Platform Huba und Begraaf Ventilus Zedelgem. Dieses Gespräch fand im Rathaus von Izegem statt. Es gab auch unabhängige Forscher, Landwirte und die lokale Unternehmerplattform. Sie unterstütze auch das Plädoyer, die neuen Hochspannungsleitungen unterirdisch zu verlegen, sagt Demir.
Der Minister greift dem Entscheidungsprozess nicht vor, wird aber in den kommenden Wochen Gespräche mit den flämischen Koalitionspartnern CD&V und Open Vld führen. „In den kommenden Wochen werden wir alle Positionen besprechen und Entscheidungen treffen müssen“, betont sie. „Es ist ein sehr komplexes und herausforderndes Dossier, mit dem ich als Ministerin nicht alleine fertig werde. Es muss eine Entscheidung der gesamten flämischen Regierung sein, die ich nicht vorhersehen kann. Aber das Mindeste, was wir tun können, ist zuzuhören.“
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