Microsoft/LSE: Tech-Giganten bemühen sich, datenreiche Börsen zu binden

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US-Technologiegiganten haben eine Vorliebe dafür, sich an Start-ups zu beteiligen, mit denen sie Geschäfte machen. Microsoft mit einem Wert von 1,83 Billionen US-Dollar gilt als Ersteres. Die 1698 gegründete London Stock Exchange Group ähnelt letzterem kaum. Der Kauf einer 4-prozentigen Beteiligung an LSEG im Wert von etwa 1,5 Mrd. £ (1,8 Mrd. $) durch den Software-Giganten erfordert also eine genaue Prüfung.

Einerseits ist es für Cloud-Computing-Unternehmen normal geworden, die Beteiligung an größeren Kunden auszudehnen. Die zusätzliche Dimension besteht darin, dass LSEG selbst jetzt in erster Linie ein Datenunternehmen ist. Indizes und Kursdaten sind ihm wichtiger als spießiger Aktienhandel.

Die Einbindung sollte daher bei den Aufsichtsbehörden ein größeres Interesse hervorrufen als andere schrittweise Verkäufe von Investmentkonsortien – in diesem Fall Blackstone und Thomson Reuters. Je mehr Daten Giganten wie Microsoft sammeln können, desto größer ist ihr Wert.

Mit 107 Milliarden US-Dollar an Barmitteln und kurzfristigen Investitionen ist dies ein erschwinglicher Deal für Microsoft. Die LSE hat sich über einen Zeitraum von 10 Jahren auf Cloud-bezogene Mindestausgaben von 2,8 Mrd. USD geeinigt. Microsoft sieht eine 5-Milliarden-Dollar-Möglichkeit.

Cloud Computing sollte stabile Ausgaben anziehen. Bis 2026 prognostiziert Gartner, dass es 1 Billion US-Dollar überschreiten wird. Die Cloud-Einnahmen von Microsoft beliefen sich im letzten Quartal auf fast 26 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg von mehr als zwei Dritteln in zwei Jahren.

Börsen sind lukrative, aber anspruchsvolle Kunden. Finanzmarktdaten eignen sich perfekt für die Massenspeicherung und schnelle Analysen. Google hat letztes Jahr mit einem 10-jährigen Cloud-Deal mit dem Derivatebörsenbetreiber CME die Szene gesetzt und 1 Milliarde US-Dollar in das Geschäft investiert. AWS ist mit Nasdaq verbunden.

Sowohl Microsoft als auch LSEG sagen, dass der Cloud-Computing-Deal nicht exklusiv ist. Sie sind sich bewusst, dass regulatorische Bedenken den Geschäftsabschluss verlangsamt haben. Die Financial Conduct Authority, eine britische Aufsichtsbehörde, hat eine „Diskussion“ über die Wettbewerbsauswirkungen von Big Tech bei Finanzdienstleistungen gestartet.

Die Datenaggregation hat Austauschtransaktionen vorangetrieben, einschließlich des Kaufs von Refinitiv Data Businesses und FTSE International durch LSEG. Verbindungen mit Cloud-Giganten sind ein natürlicher nächster Schritt. Professionelle Anleger sollten den Kompromiss zwischen verbesserten Dienstleistungen und Kosten genau im Auge behalten.

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