Methan im schmelzenden Permafrost könnte Emissionen in die Höhe schnellen lassen: „Das könnte die Klimakrise schnell verschlimmern“

Methan im schmelzenden Permafrost koennte Emissionen in die Hoehe schnellen.7


Der dauerhaft gefrorene Boden der Arktis, bekannt als Permafrost, schmilzt und droht, große Mengen des starken Treibhausgases Methan freizusetzen. Wenn das passiert, könnte es die Klimakrise schnell verschärfen. A neue Forschung in Frontiers in Earth Science entdeckte in mehreren Bohrlöchern große Konzentrationen von Methangas. Die Wissenschaftler vermuten, dass tiefes Methan beim Schmelzen des Permafrosts leicht an die Oberfläche wandern kann.

Permafrost oder dauerhaft gefrorener Boden ist im hohen Norden, einschließlich Spitzbergen, weit verbreitet. Während die oberen Permafrostschichten gut untersucht sind, sind die Prozesse an ihrer Basis und die Einflüsse der darunter liegenden Geologie kaum erforscht. Mehr als ein Jahrhundert Bohrungen auf Spitzbergen haben häufige Ansammlungen von Erdgas an der Basis des Permafrosts aufgedeckt. Ein besorgniserregendes Beispiel ist Methan, ein starkes Treibhausgas mit einem höheren Erwärmungspotenzial als Kohlendioxid. Wenn Methan in die Atmosphäre gelangt, trägt es erheblich zur globalen Erwärmung bei.

Permafrost fungiert als natürlicher Methanspeicher. Wenn der Permafrost aufgrund steigender Temperaturen auftaut, zerfällt die organische Substanz und setzt gespeichertes Methan frei. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, in dem die Freisetzung von Methan zu einer weiteren Erwärmung beiträgt, was zu einem stärkeren Auftauen des Permafrosts und zusätzlichen Methanemissionen führt. Mit dem Auftauen des Permafrosts in der Arktis besteht die Gefahr, dass die Freisetzung von eingeschlossenem Methan zu positiven Rückkopplungseffekten führt.

Auch wenn vorerst offenbar wenig Methan austritt, könnte sich dies mit dem anhaltenden Gletscherrückgang und der Permafrostschmelze schnell ändern

Ein neuer Versuch, die Speicherung und Verteilung von Methan in Spitzbergen systematisch zu analysieren, hat bei der Untersuchung von acht Bohrlöchern, die von Unternehmen für fossile Brennstoffe in den lokalen Permafrost gebohrt wurden, erhebliche Konzentrationen von Methangas entdeckt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass tiefes Methan, das sich zwei Meter unter der Oberfläche befindet, nicht schwer zu finden ist und bei „Entriegelung“ leicht an die Oberfläche wandern kann. Diese Situation gilt wahrscheinlich auch für andere Teile der Arktisregion. Trotz mehr als 50-jähriger Bohrungen durch Unternehmen für fossile Brennstoffe ist dies die erste Studie, die systematisch analysiert, wie viel Methangas sich an der Basis des Permafrosts von Spitzbergen befindet.

Die genaue Methanmenge im Permafrost und die Freisetzungsrate sind noch unbekannt. Beim Auftauen des Permafrosts könnten erhebliche Mengen Methan freigesetzt werden, das Ausmaß und die möglichen Auswirkungen werden jedoch noch untersucht. Dies ist entscheidend für eine genaue Klimamodellierung. Die neu veröffentlichte Studie in Spitzbergen zeigt, dass Permafrost in Tälern derzeit als wirksame Abdichtung gegen tiefes Methan fungiert, während Permafrost in Hochlandgebieten schwächere Barrieren bildet. Dies ist wahrscheinlich auf die Bildung von Permafrost in Tälern durch den Grundwasserspiegel zurückzuführen, wodurch eine dicke, undurchlässige Eisschicht entsteht. Hochland mit weniger Wasser weist dünneres und unregelmäßigeres Eis auf. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass sich die unterirdischen Flüssigkeitssysteme in Spitzbergen im Ungleichgewicht befinden. Auch wenn vorerst offenbar wenig Methan austritt, könnte sich dies mit dem anhaltenden Gletscherrückgang und der Permafrostschmelze schnell ändern.

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